Pürstl: Platzverbote bei Akademikerball

Bis zu 6.000 Demonstranten gegen den rechten Akademikerball werden heuer erwartet. Um Gewalt zu verhindern, will die Polizei auf Dialog und Deeskalation setzen. Es werde aber Platzverbote geben, kündigte Polizeipräsident Gerhard Pürstl an.

„Dieser Ball muss der letzte sein - und wir wollen ihn verhindern“, sagte Natascha Strobl von der „Offensive gegen Rechts“ (OGR), die die Demonstration mit organisiert - mehr dazu in Blockadeaufruf gegen Akademikerball. An mindestens drei Stellen wurden von dem Bündnis Sitzblockaden angekündigt, um Ballteilnehmern die Zufahrt zur Hofburg zu versperren.

„Werden konsequent durchgreifen“

Die Polizei werde grundsätzlich auf Deeskalation und Dialog setzen, sagte Pürstl im „Wien heute“-Studiogespräch, an „neuralgischen Punkten“ werde man aber auch konsequent durchgreifen. „Dort, wo Zufahrten so behindert werden, dass der Ball nicht mehr stattfinden kann, werden wir auch entsprechend einschreiten müssen und für freie Zufahrten sorgen“, so Pürstl weiter.

Es habe auch schon in den vergangenen Jahren Sitzblockaden gegeben, sagte der Polizeipräsident und stellte klar: „Hier veranstaltet eine Organisation einen Ball, der auch von der Menschenrechtskonvention geschützt ist. Hier muss die Polizei auch Vorsorge tragen, dass so eine Veranstaltung stattfinden kann.“

Grafik Akademikerball

ORF

Blockaden wurden an drei Stellen angekündigt

Die Art und der Kern des Protestes hätten sich geändert, so Pürstl: „Es geht nur noch in Teilbereichen darum, zu verhindern, dass der Akademikerball stattfindet. Es geht wesentlich gegen die Gesellschaft, Kapitalismus, staatliche Obrigkeit, Polizei und Justiz. Das hat sich im Vorjahr schon gezeigt.“

Mehr als 2.000 Beamte im Einsatz

Man werde sich entsprechende Taktiken und Strategien für den 30. Jänner einfallen lassen, so Pürstl. Im Detail könne er das im Vorfeld nicht kommunizieren, allerdings soll es auch wieder Platzverbote geben. Eine Totalsperre der Innenstadt schloss Pürstl aber aus. Insgesamt sollen mehr als 2.000 Beamte im Einsatz sein. „Es können auch mehr sein, wir werden das von der letzten Lageeinschätzung abhängig machen.“

Bei einer Demonstration gegen einen Burschenschafterkommers Ende November des Vorjahres setzte die Polizei erstmals auch auf Soziale Medien. Die Demo wurde von den Beamten auf Twitter betreut, um schnell mit den Demonstranten kommunizieren und so deeskalieren zu können - mehr dazu in Neue Polizeistrategie bei Anti-WKR-Demo.

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