Lehrer kritisieren Gratisnachhilfe

Gemischte Reaktionen gibt es auf die Gratisnachhilfe an Wiener Schulen. Die AHS-Lehrergewerkschaft sieht darin nicht die beste Lösung, der Elternverband ist aber zufrieden. Heute beginnt die Anmeldefrist für die Gratisnachhilfe für Zehn- bis 14-Jährige.

Das von der Stadt initiierte Projekt für die AHS-Unterstufe und die neue Mittelschule läuft unter dem Titel „Förderung 2.0“. Gegeben wird die Gratis-Nachhilfe von Lernbetreuern, die die Wiener Volkshochschulen (VHS) organisiert haben - mehr dazu in Bald Gratisnachhilfe für Jugendliche. Das stört AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin. Die Lehrer, die täglich mit den Kindern reden, wüssten besser, wo es Förderbedarf gebe, sagt Quinn gegenüber Radio Wien. „Aufgrund dieser Kommunikation kann dort natürlich eine wesentlich zielgerichtetere Förderung passieren“, so Quin. Die jetzige Lösung sei nur die zweitbeste.

Anders sieht das Elisabeth Rosenberger vom Elternverband. Sie begrüßt die VHS-Lehrer. „Für manche Kinder kann es extrem positiv sein, wenn ich mich mit dem Lehrer nicht verstehe. Es nützt mir nichts, wenn mir der Lehrer den Stoff am Nachmittag mit denselben Worten noch einmal erklärt“, sagt Rosenberger.

Anmeldung „Förderung 2.0"
Online, persönlich an jedem Wiener VHS-Standort oder unter der Telefonnummer 8930083.

VHS rechnen mit rund 900 Kursen

Nach den Volksschulen gibt es den Förderunterricht, den die Stadt zahlt, ab kommenden Monat auch für die AHS-Unterstufe und die Neue Mittelschule. Eltern können ihre Kinder für zwei Stunden Nachhilfe pro Woche in Deutsch, Englisch und Mathematik anmelden. Wie groß das Interesse an der "Förderung 2.0“ sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Volkshochschulen rechnen mit rund 900 Kursen.

Bereits seit Herbst wird die „Gratis-Nachhilfe“ für Wiener Volksschulkinder angeboten. Hier kommen die Nachhilfelehrer in der Regel aus den eigenen Reihen, die Volksschullehrer arbeiten auf Mehr- beziehungsweise Überstundenbasis. Insgesamt finden in 2.462 Volksschulklassen Förderkurse statt. Rund 8.600 Volkschülerinnen und Volksschüler nehmen das Angebot in Anspruch - mehr dazu in 8.600 Volksschüler in Gratisnachhilfe.

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