Stenzel: Ganze City als Begegnungszone

Ursula Stenzel (ÖVP), Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, fordert eine Begegnungszone in der gesamten City. Ausnahmen soll es nur für den Busverkehr und Fußgängerzonen geben. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) versprach Unterstützung.

Stenzel schwebt eine Begegnungszone innerhalb des Rings vor, und sieht einer Aussendung zufolge den Vorteil, „dass unter besonderer Rücksichtnahme auf Fußgänger alle Verkehrsteilnehmer die Verkehrsflächen gemeinsam nutzen können, jeglicher Fußgänger- und Fahrzeugverkehr gestattet ist und es in diesen Zonen keine Ampeln, Zebrastreifen und Gehsteige mehr geben muss. Einzige Ausnahmen sollen die bereits existierenden Fußgängerzonen und jene Straßen und Gassen sein, in denen die City-Busse fahren“.

So sind laut Stenzel auch „schwelende Konflikte" um Begegnungszonen wie etwa in der Habsburgergasse und der Tuchlauben zu beenden. „Diese Straßenzüge eignen sich nicht für eine Begegnungszone, weil dort unverzichtbare City-Busse verkehren und die Wiener Linien wiederholt betonten, aus Sicherheitsgründen unter keinen Umständen z.B. in Begegnungszonen zu fahren“, so Stenzel. Touristenbusse sollen keine Zufahrtserlaubnis zur Inneren Stadt haben.

Bitte um Machbarkeitsstudie

Ihre Idee will Stenzel spätestens nach der Einrichtung aller Anrainer-Parkplätze an die Stadt herantragen. Rund 700 Parkplätze sollen in diesem Jahr zu den bereits bestehenden 880 Anrainer-Parkplätzen dazu kommen - mehr dazu in City: 700 weitere Anrainerparkplätze (wien.ORF.at; 1.2.2015).

Stenzel will die Stadt Wien um eine Machbarkeitsstudie bitten, darin soll unter anderem untersucht werden, inwieweit das schon bisher bestehende Radnetz „in das Projekt Begegnungszone einbezogen werden“ kann. Positiver Nebeneffekt laut Stenzel: Der momentan herrschende „Schilderwald an Verkehrszeichen“ werde dadurch schlagartig reduziert.

Vassilakou signalisiert Zustimmung

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) zeigte sich am Dienstagnachmittag von Stenzels Vorschlag angetan und versprach, die gewünschte Machbarkeitsstudie „sofort auf den Weg zu bringen“. In der Studie sollen alle Gassen der Inneren Stadt geprüft werden, ob sie als Begegnungszone geeignet sind und wie eine Umsetzung möglich wäre - abgesehen von bestehenden Fußgängerzonen. „It’s a deal, Frau Stenzel“, meinte Vassilakou in einer Aussendung.

Eigene Liste noch unklar

Unklar ist, ob Stenzel die Begegnungszone in der gesamten City noch persönlich umsetzen können wird. Im November des Vorjahres hatte die ÖVP angekündigt, Stenzel für die kommende Wien-Wahl nicht mehr aufstellen zu wollen. Stattdessen wurde Markus Figl zum Spitzenkandidaten für die Bezirksvertretungswahl nominiert - mehr dazu in Ursula Stenzel wurde abgewählt (wien.ORF.at; 11.11.2014).

Ob Stenzel bei der Wahl mit einer eigenen Liste antreten wird, ließ sie bis dato offen. Bereits kurz nach ihrer Demontage hatte sie klar gestellt, dass sie bis zur Wahl an der Spitze der Bezirksvorstehung bleiben wird - mehr dazu in Stenzel bleibt noch Bezirksvorsteherin (wien.ORF.at; 13.11.2014).