WK-Wahl: „Absolute“ des Wirtschaftsbunds im Visier

In Wien findet die Wirtschaftskammerwahl vom 24. bis 26. Februar statt. Einer gegen alle ist dabei das Motto: Die absolute Mehrheit des Wirtschaftsbundes, der 2010 50,3 Prozent der Stimmen erreichte, ist im Visier der anderen Parteien.

In Wien konnte der Wirtschaftsbund bei der bis dato letzten Wahl im Jahr 2010 die absolute Mehrheit verteidigen, wenn auch reichlich knapp. Er kam auf 50,3 Prozent der Stimmen. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband erzielte 29,7 und die Grünen 9,4 Prozent. Die „Fachliste der gewerblichen Wirtschaft - RFW“ kam auf 4,7 Prozent, die offizielle blaue Liste „FPÖ pro Mittelstand“ auf 2,73 Prozent.

Walter Ruck verteidigt Absolute

Für den Wirtschaftsbund geht der neue Präsident der Wirtschaftskammer, Walter Ruck, ins Rennen. Er hat sein Amt erst im Vorjahr von Vorgängerin Brigitte Jank übernommen - und sogleich mit einer Urbefragung in der Kammer für Aufsehen gesorgt. Er wollte von den Mitgliedern unter anderem wissen, was sie davon halten, dass in einer Tourismuszone in der City die Geschäfte am Sonntag aufsperren dürfen. Das Ergebnis war eine mehrheitliche Zustimmung, die Verhandlungen zur Umsetzung laufen.

Die Aufsperr-Erlaubnis mutierte auch flugs zum Wahlkampfthema. Wobei die Fronten relativ klar verlaufen: Der SWV unter Präsident Fritz Strobl sprach sich gegen eine Sonntagsöffnung aus. Die roten Wirtschaftsvertreter wollen aber nicht nur diese verhindern. Auch die „Absolute“ des Wirtschaftsbundes möchte der Wirtschaftsverband brechen. Auf Plakaten wird sogar ein „Urknall“ in der Kammer heraufbeschworen.

105.000 Unternehmer sind wahlberechtigt

Die Grüne Wirtschaft setzt mit Landessprecher Hans Arsenovic vor allem auf Ein-Personen-Unternehmen - also auf die viel zitierten EPU - bzw. Kleinbetriebe. Der RFW nennt sich inzwischen „Parteifreie Wahlgemeinschaft Fachliste-RFW“, Fraktionsobmann ist dort weiterhin der Taxiunternehmer Karl Ramharter. Der Listenbezeichnung entsprechend will man verhindern, dass die Kammer „zur Dependance der Parteiklubs“ verkommt. Präsident der Liste „FPÖ pro Mittelstand“ ist Bundesrat Reinhard Pisec, der zuletzt einmal mehr die „Zwangsmitgliedschaft“ in der Kammer kritisierte. Der NEOS-Ableger UNOS (Unternehmerisches Österreich) ist erstmals mit dabei.

Die Wahl findet vom 24. bis zum 26. Februar statt, das Ergebnis soll einen Tag später vorliegen. Wahlberechtigt sind rund 105.000 Unternehmerinnen und Unternehmer mit 134.000 Wahlrechten, gewählt wird in 76 Fachorganisationen. Einige Wähler verfügen über mehrere Gewerbeberechtigungen und dürfen darum in verschiedenen Fachgruppen zur Urne schreiten.

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