Brustkrebs-Kongress erstmals in Wien

Einer der weltweit wichtigsten Brustkrebs-Kongresse findet erstmals in Wien statt. Die Konferenz wurde bisher in St. Gallen veranstaltet, wegen der bis zu 5.000 Teilnehmer ist dort die Infrastruktur aber nicht mehr adäquat.

Die „St. Gallen International Breast Cancer Conference“ tagt vom 18. bis 21. März im Austria Center. „Die St. Gallen-Brustkrebskonferenz gibt es seit rund drei Jahrzehnten. Sie wird alle zwei Jahre veranstaltet und ist mit an die 5.000 Teilnehmern neben dem jährlichen Brustkrebs-Meeting in San Antonio in den USA das wichtigste internationale Expertentreffen zum Mammakarzinom“, erklärte Michael Gnant, Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie im Wiener AKH.

Vom Gründungsort und Namensgeber ist die Veranstaltung noch nie - auch nur vorübergehend - „übersiedelt“. Mittlerweile ist die Konferenz aber zu einer solchen Größe angewachsen, dass Hotellerie, Infrastruktur etc. in der und um die 80.000-Einwohner-Kommune in der Schweiz nicht mehr adäquat waren. So - und aufgrund der Anerkennung Wiens als hervorragender Forschungsstandort zum Thema Brustkrebs - entschlossen sich die Organisatoren, den Konferenzort bei Beibehaltung des Namens zu wechseln.

Expertenkomitee stimmt über Konsens ab

Bei der St. Gallen-Konferenz steht alle zwei Jahre die Zusammenfassung des aktuellen Wissens zum Thema Mammakarzinom in Diagnose und Therapie im Mittelpunkt. Bei den Kongressen der amerikanischen Mammakarzinomfachleute in San Antonio (Texas), beim jährlichen amerikanischen Onkologenkongress (ASCO) sowie den europäischen Krebsspezialisten-Meetings (ECCO/ESMO) geht es hingegen wesentlich mehr um neue Studien.

Eine Besonderheit der nun nach Wien kommenden Veranstaltung, so der Chirurg und Brustkrebs-Spezialist Gnant von der MedUni Wien: „Der Stand des Wissens zu einzelnen Themen wird schließlich heftig diskutiert und in einem rund 60 Fachleute umfassenden Expertenkomitee vor dem Auditorium öffentlich als Konsens abgestimmt.“ Auf diese Weise soll den Brustkrebsspezialisten gesichertes Wissen für die tägliche Praxis geboten werden.

Gnant, seit einigen Jahren Präsident der Österreichischen Studiengruppe für Brust- und Dickdarmkrebs (ABCSG), fungiert bei der Konferenz in Wien als Co-Vorsitzender. Bei entsprechender Bewährung des Standortes Wien könnte die Veranstaltung in Zukunft regelmäßig in der Bundeshauptstadt abgehalten werden.

Rund 1.600 Todesopfer in Österreich pro Jahr

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Tumorerkrankung der Frauen mit jährlich weltweit rund 1,7 Millionen Neudiagnosen. In Österreich wird die Diagnose jährlich bei etwas weniger als 5.000 Frauen gestellt, die Zahl der Todesopfer beträgt etwa 1.600. Früherkennung und bessere Behandlungsmöglichkeiten haben in den vergangenen Jahren zu deutlich besseren Chancen der Betroffenen geführt.

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