Hauptbahnhof: Kritik an Wetterfestigkeit

Der neue Hauptbahnhof steht wegen seiner Wetterfestigkeit in der Kritik. Einige Bahnfahrer zeigen sich wenig erfreut, weil es ziehen würde und ein Schneesturm auf Bahngleisen, Rolltreppen und in den Liften Spuren hinterlassen hat. Die ÖBB verteidigen die Bauweise.

Von „Pfusch“ bis zu „Was soll man von solchen Architekten halten?“ reichen die Kritiken der Bahnfahrer, die sie mit Fotos untermauern. Die ÖBB kennen diese Aufnahmen: „Man muss fairerweise sagen, dass sie im Februar aufgenommen wurden, bei dem großen Schneechaos in Ostösterreich. Wir schauen uns natürlich an, was wir verbessern können“, sagte ÖBB-Sprecher Michael Braun gegenüber „Wien heute“. Die rund fünf Meter hohen Glaswände an den äußeren Bahnsteigkanten könnten etwa noch erhöht werden.

Sendungshinweis

Das „Wien heute“-Interview mit ÖBB-Sprecher Michael Braun ist in tvthek.ORF.at zu sehen.

„Dort und da“ Änderungen möglich

„Mit baulichen Maßnahmen könnte man da oder dort etwas ändern, zum Beispiel, dass man auf der Seite die Glaswände noch erhöht. Oft sind es nur kleine Handgriffe, mit denen man etwas ändern kann. Aber wichtig ist die Gesamtwirkung dieser Anlage, da gehören auch die Hochhäuser noch einmal dazu, die im Umfeld noch gebaut werden, die die Windströmung noch verändern werden“, sagte Braun weiter.

„Nicht möglich, Bahnhofshalle zu schließen“

Außerdem sagte der ÖBB-Sprecher: „Der Bahnhof ist ein Durchgangsbahnhof, die Züge müssen in beide Richtungen durchfahren, deswegen ist es nicht möglich, die Bahnhofshalle zu schließen.“ Auch das Rautendach des Bahnhofs kritisierten die Bahnfahrer, da sie es für die Durchlässigkeit verantwortlich machen.

Bei der Dachkonstruktion habe man allerdings die „typische Windströmung in Wien“ berücksichtigt, sagte Braun. „Wir haben auf der Nord-West-Seite, wo der Wind meistens kommt, den Eingang, den der Wind findet, auf die Bahnsteige möglichst klein gemacht und auf der Ausgangsseite möglichst groß. Damit verhindern wir einen Düseneffekt. Und wir haben die Wartezonen für die Fahrgäste im Erdgeschoß angelegt, wo es eine Fußbodenheizung gibt. Wenn die Info kommt, dass der Zug kommt, dann bitte nach oben gehen“, sagte Braun.

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