17.500 Plätze: Austria präsentiert Stadionausbau

Austria Wien hat am Mittwochabend seine Infrastrukturpläne präsentiert. Im Zuge des S.T.A.R.-Projekts wird die Generali-Arena bis Sommer 2018 erneuert und auf 17.500 Plätze erweitert. Der Baustart ist im Mai 2016 geplant.

Ab Sommer 2016 spielt die Austria wegen der Umbauarbeiten zwei Saisonen im Ernst-Happel-Stadion. „Es bleibt in Wien de facto nur das Happel-Stadion“, sah Vorstand Markus Kraetschmer keine Alternativen. Kein anderes Stadion in der Bundeshauptstadt würde die Lizenz-Kriterien der Liga erfüllen bzw. genug Räumlichkeiten für die VIP-Gäste bieten. Die geplante Fertigstellung der neuen Arena ist dann im Sommer 2018. Die Baugenehmigung soll noch heuer im Sommer vorliegen, der Baustart ist für Mai 2016 avisiert.

Modell Stadion

Austria Wien

Die Generali-Arena wird auf den Standard einer UEFA-Vier-Sterne-Arena angehoben. Damit könnte auch ein Champions-League-Halbfinale in der Arena ausgetragen werden. Alle Ecken werden geschlossen, es soll keine Zäune zwischen Spielfeld und Zuschauerräumen geben.

Seit 1973 spielt die Austria im Stadion, 2008 wurde mit der Osttribüne erstmals eine Tribüne über zwei Ränge eröffnet. Die Nord- und die Westtribüne werden jetzt abgerissen und zweirangig auf dem Niveau der Osttribüne wieder aufgebaut. Herzstück des Nord-Bereichs sind der neue VIP-Bereich mit Logen, Sky-Boxen sowie Ehrentribünen.

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„Viola Park“ und U-Bahn-Anbindung

Die West-Tribüne wird einerseits zur neuen Familientribüne mit entsprechender Infrastruktur, andererseits werden dort die Gäste-Fans untergebracht sein. Die Südtribüne wird modernisiert, bleibt aber einstöckig. Neben der Generali-Arena wird der „Viola Park“ mit 700 bis 800 Wohnungen errichtet.

Ab September 2017 führt auch die U-Bahnlinie U1 an den Verteilerkreis. Die Austria erwartet sich durch die Anbindung - freilich verbunden mit sportlichem Erfolg - einen „extremen Sprung“ beim Zuschauerzuspruch. 17.500 Zuschauer in nationalen Bewerben wird die künftig komplett geschlossene Arena fassen, 15.000 bei UEFA-Spielen. Mehr wäre laut Kraetschmer aufgrund der Bausituation erstens nicht möglich, zweitens auch nicht notwendig. „Die Größe ist an die historische Entwicklung unseres Zuschauerschnitts angepasst“, erklärte der Austria-Manager.

Rund um die Generali-Arena werden in Abstimmung mit der U-Bahn-Anbindung, einer Park & Ride-Anlage, einer neuen Schule sowie den weiteren Teilbereichen der Stadtentwicklungsprojekte „Viola Park“ und „Verteilerkreis“ Sicherheits- und Verkehrskonzepte umgesetzt, kündigte der Verein an - mehr dazu in Austria-Stadion: Umbau erst ab 2016 und in 17.000 Plätze: Austria will Stadion ausbauen.

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Das Projekt inkludiert neben dem Stadion (S) auch die Trainingsplätze (T), die Akademie (A) sowie ein Regionales Nachwuchszentrum (R) in Wien-Favoriten und wird somit zum größten Bauprojekt in der Clubgeschichte. Das finanzielle Gesamtvolumen beträgt 48 Millionen Euro, etwa 80 Prozent davon fließen in das Stadion. Außerdem werden die Trainingsmöglichkeiten von 2016 bis 2017 rundumerneuert.

28 Millionen Euro hat die Austria in ihr Stadion bereits in der jüngeren Vergangenheit investiert. Nach dabei bereits erhaltenen Zuschüssen von der Stadt Wien muss der Verein für den Großteil der anstehenden Kosten nun selbst aufkommen. Reinvestitionen erwartet sich die Austria aber dort, wo ihr Infrastruktur wegfällt. So wird der Viola Park auf Teilen der derzeit genutzten Trainingsflächen entstehen. „Es gibt aber ein Finanzierungskonzept, das nach Abschluss der Gespräche mit der Stadt Wien abgeschlossen werden kann“, erklärte Kraetschmer. Es gebe diesbezüglich „vernünftige Gespräche“.

Die durch den Neubau bedingte Schuldentilgung soll durch künftige Mehreinnahmen von zweieinhalb bis drei Millionen Euro pro Saison erfolgen. Vor allem der VIP-Bereich ist ein lukratives Geschäft. 20 Logen befinden sich aktuell in der Südtribüne. Ab 2018 werden es 10 in der Süd-, sowie 28 in der Nordtribüne sein. Dazu kommen vier neue Sky-Lounges. Zum Vergleich: Rapids Allianz-Arena wird 40 VIP-Logen und zwei Eventlogen erhalten.

Austria will auch Frauenfußball fördern

Auch das Akademie-Gelände neben der Generali Arena wird einer Erweiterung unterzogen. Die Nachwuchsschmiede soll künftig ebenfalls auf dem Areal beheimatet sein: Im „Viola Park“ wird eine Partnerschule untergebracht sein. Zusätzlich soll in Wien-Favoriten ein regionales Nachwuchszentrum entstehen, in dem auch Mädchen- und Frauenfußball gefördert wird. Ein eigener Schulzweig könnte ermöglichen, damit in einigen Jahren vielleicht auch eine violette Damenmannschaft zu sehen sein wird.

Für Markus Kraetschmer ist das Stadionprojekt „ein Meilenstein für die Austria“. „Wir haben uns an vielen internationalen Vorbildern orientiert, die verständlich gezeigt haben, dass die Basis für eine erfolgreiche Zukunft zum einen die Ausbildung junger Spieler und zum anderen ganz klar die Infrastruktur ist“, sagte Kraetschmer bei der Präsentation der Pläne am Mittwochabend.

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