Haus des Meeres kauft Flakturm

Seit fast 60 Jahren ist das Haus des Meeres Mieter des Flakturms im Esterhazypark: Jetzt wird es vom Mieter zum Eigentümer. Um einen Euro wird die Stadt das Kriegsrelikt an den privaten Verein verkaufen. Ein Deal, bei dem alle gewinnen, heißt es.

Das Haus des Meeres nutzt das Kriegsrelikt seit 1957. Schwarzspitzenhaie, Clownfische und Krokodile haben daraus eine der beliebtesten Wiener Touristenattraktionen gemacht. Zuletzt zahlte das Haus des Meeres rund 5.300 Euro Miete pro Monat. Die ungewöhnliche Immobilie war erst vor 15 Jahren vom Bund an die Stadt übergeben worden. Die verkauft den Flakturm nun weiter, wobei der Vertrag noch im Gemeinderat abgesegnet werden muss. Das soll am 1. Juli geschehen.

Treppenlauf Haus des Meeres

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Jahrelange Verhandlungen zu Ende

Wie Baustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) berichtete, gingen dem Schritt jahrelange Verhandlungen voraus. Laut dem Ressortchef profitiert die öffentliche Hand von dem Deal: Die Kosten für die Instandhaltung bzw. die Sanierungen belasten den Steuerzahler künftig nicht mehr, wie Ludwig betonte. Der Park bleibt weiter zugänglich, genauso wie die Kletterwand. Und: Falls der Zoobetrieb einmal enden sollte, hat die Stadt ein Rückkaufsrecht.

„Schuld, warum das so lange gedauert hat, waren nicht zuletzt wir“, gestand der Grüne Planungssprecher Christoph Chorherr. Es habe zunächst Bedenken gegeben, öffentliches Gut zu verkaufen - auch wenn das Haus des Meeres eine „wunderbare, florierende Einrichtung“ sei, die auch sensibel mit dem Objekt umgehe. Durch das Rückkaufsrecht sei jedoch garantiert, dass das Gebäude nicht anderweitig kommerziell genutzt werde, versicherte Chorherr.

Außenlifte ins Cafe als nächstes Großvorhaben

Der Stiftungsvorstand des Haus des Meeres, Franz Six, freute sich über den „historischen Tag“. Man habe nun bessere Finanzierungsmöglichkeiten, da Kredite für eine Investition in Eigentum einfacher zu erhalten seien. Und die nächsten Pläne sind bereits fixiert: Schon in der Projektphase ist der Bau neuer Außenlifte um rund vier Millionen Euro. Die sollen nicht nur den Innenlift enlasten, sondern künftig den Zutritt ins Dach-Cafe auch all jenen ermöglichen, die kein Zoo-Ticket haben.

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