Häupl verweigert Vassilakou Koalitionszusage

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) verweigert den Grünen die Zusage zu einer Weiterführung der Koalition nach der Wahl. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) hatte diesen Wunsch geäußert. „Jetzt ist der Wähler am Wort“, sagte Häupl.

Häupl wunderte sich über die Voreiligkeit der Grünen. Sicher sei bloß, dass er nicht mit der FPÖ koalieren werde. „Für mich gibt es eine einzige politische Kraft, mit der ich mit Sicherheit keine Regierungszusammenarbeit eingehe, das ist die Freiheitliche Partei“, sagte Häupl angesprochen auf künftige Koalitionspartner - mehr dazu in Häupl: Keine Koalition mit FPÖ.

„Das hat für mich inhaltliche Gründe. Nicht weil mir irgendwer besonders unsympathisch ist oder sonst irgendwas, das ist belanglos.“ Man könne ihm aber nicht ernsthaft eine Koalition mit einer Partei vorschlagen, „die gegen christliche Familien und Kinder in Erdberg demonstriert, die vor den Mörderbanden des IS gerade entflohen sind. Das geht nicht“ - mehr dazu in Asylfoto: FPÖ beharrt auf Inszenierung.

Häupl: „Look on my lips“

Der Wunsch nach einer rot-grünen Ansage war von Vassilakou gekommen - mehr dazu in Vassilakou will rote Koalitionszusage. Diese brauche sich um die „FPÖ-Affinen in der SPÖ“ keine Sorgen machen, betonte Häupl, denn „die gibt es nicht“. Es habe schon des Öfteren parteiinterne Abstimmungen gegen Rot-Blau gegeben.

„‚Look on my lips‘, hat einmal ein bedeutender amerikanischer Politiker gesagt“, paraphrasierte der Bürgermeister ironisch den früheren US-Präsidenten George Bush senior. „Also: Wir machen mit der FPÖ, solange sie sich so darstellt wie die letzten 25, 30 Jahre, sicher keine Koalition.“

Häupl bedauert Rücktritt von Voves

Den Rücktritt des steirischen Landeshauptmanns Franz Voves (SPÖ) bedauerte Häupl am Mittwoch. „Wir waren nicht immer einer Meinung, unsere Beziehung war nicht immer friktionsfrei, aber mir tut es trotzdem leid. Er war im Konzert der Landeshauptleute eine wichtige Person“, sagte Häupl.

Er habe gehofft, dass man den Landeshauptmann in der Steiermark trotz des Wahlergebnisses halten kann, sagte er gegenüber „Wien heute“. "Wir haben ein Problem mit den Wahlergebnissen. „Das ist entscheidend bei der Geschichte. Die Schlüsse, die aus den Wahlergebnissen gezogen worden sind, sind nicht rasend toll“, so der Bürgermeister.

Trotzdem forderte er keine bundespolitischen Konsequenzen. „Das hilft mir in Wien gar nichts. Wir können ein ordentliches Wahlergebnis am 11. Oktober nur selbst schaffen. Da brauchen wir keinen Kaiser oder Tribun, wie es in einem Arbeiterlied so schön heißt. Ich habe mein ganzes Leben noch nie Verantwortung abgeschoben. Ich trage für den 11. Oktober die Verantwortung und niemand anderer.“