Proteste gegen 35-Meter-Hochhaus

In Margareten protestieren die Bürger gegen ein geplantes 35-Meter-Hochhaus auf dem Areal neben einem kleinen Park. Die Anrainer können sich auch vorstellen, dem Investor das Areal abzukaufen. 900 Unterschriften wurden gesammelt.

Der Willi-Frank-Park im Herzen von Margareten gilt bei den Anrainern als Grünoase in einem dicht verbauten Gebiet. Gleich daneben, auf dem Gelände eines Autohauses, will ein privater Investor ein Wohnprojekt verwirklichen. Einer der Architektenentwürfe sieht gar einen 35 Meter hohen Wohnturm vor. Der Grundstückseigentümer beantragte bereits eine Umwidmung der Fläche auf die Bauklasse 6 für Hochhäuser.

Die Bürgerinitiative „Grünquadrat“ sammelte mittlerweile 900 Unterschriften gegen das Projekt. „Ich finde es nicht in Ordnung, schon alleine wegen der Kinder. In der Nähe ist ein Kindergarten, die Aussicht und die Sonne wären weg“, meint die Angestellte Luise Ghonim.

Modell Hochhaus

ORF

Willi-Frank-Park

Bürger wollen Umwidmung verhindern

Bei einem Informationsabend wurde das Ziel der Bürgerinitiative definiert. Man will die Umwidmung von Bauklasse 1, die ein maximal vierstöckiges Gebäude vorsieht, auf die Bauklasse 6 verhindern. Unterstützung kommt von Roman Seidl vom Institut für Raumplanung an der TU Wien: In einem Gebiet, wo man seit der Zwischenkriegszeit versucht hat, die Dichte herunterzubekommen ist es meiner Meinung nach überhaupt nicht verträglich, die Dichte zu erhöhen, jedenfalls nicht in dieser Form."

Die Bürgerinitiative schlägt auch vor, dem Investor die fünf Millionen teure Immobilie abzukaufen, sollte er verkaufsbereit sein. Das könnte mit Anrainerbeteiligung und einem Kredit der Stadt auf 100 Jahre realisiert werden, sagt Alex Parte von „Grünquadrat“. „Da bewegen wir uns bei monatlichen Beiträgen von drei bis zehn Euro, wir glauben, das ist eine Jahrhundertchance.“ Über eine finanzielle Beteiligung müsste allerdings erst abgestimmt werden.

Modell Hochhaus

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Vassilakou: Kein Widmungsantrag

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) versuchte am Dienstag zu beruhigen. Für sie komme keine Bebauung jenseits der ortsüblichen Höhe in Frage, so Vassilakou. Es liege kein Widmungsantrag vor. „Es ist eine Sache, welche Ideen und Vorschläge ein privater Projektentwickler hat und es ist eine völlig andere Sache, was aus Sicht des Stadtentwicklungsressorts sinnvoll ist.“ Sollte eine neue Widmung erstellt werden, werde es auf jeden Fall eine Bürgerbeteiligung geben.

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