Größere Schutzzone gegen Immo-Spekulanten

Neue Wohnungen anstatt historischer Häuser: In den Heurigenorten Neustift am Walde und Salmannsdorf in Döbling sorgte das zuletzt immer wieder für Proteste. Jetzt wird die Schutzzone gegen Immo-Spekulanten vergrößert.

Die Spekulanten kaufen alte Häuser auf und lassen sie so lange verfallen, bis sie abbruchreif sind. Zuletzt wurde in Neustift vor zwei Jahren ein historisches Haus abgerissen. Die Stadt verhängte damals einen Baustopp - mehr dazu in Drei Jahre Bausperre in Neustift. Der Baustopp gilt noch immer, jetzt soll der Spekulation mit Immobilien in den Heurigenorten ein weiterer Riegel vorgeschoben werden, sagt die Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Die Schutzzone soll bis nach Salmannsdorf ausgedehnt werden.

„Wir haben uns genau vermerkt, wo die schützenswerten Häuser liegen und wie sie genau in den Umrissen aussehen. Jetzt wollen wir die Widmung dem anpassen. Spekulation ist künftig nicht mehr möglich, weil man nicht mehr die Möglichkeit hat, etwas dazuzubauen.“, sagt Vassilakou gegenüber „Wien heute“.

Hausabbruch in Neustift

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Hausabbruch in Neustift im Jahr 2013

Das Ziel: Das historische Stadtbild und der dörfliche Charakter sollen erhalten bleiben. „Diese kleinen, niedrigen Häuser sind die Besonderheit. Sie lassen sich mit den heutigen Ansprüchen kaum vereinbaren, darum ist es wichtig, dass man einen Schutz für die Häuser findet, damit sie erhalten bleiben“, erklärt der Architekt Herbert Bork. Die Anrainer werden in die Planungen der Stadt involviert und sind nach unzähligen Protesten in der Vergangenheit jetzt mehrheitlich positiv gestimmt.

Haus

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Ein schützenswertes Haus in Salmannsdorf

Anrainer können mitreden

In den vergangenen Monaten wurden Vorschläge für die neue Flächenwidmung erarbeitet. Bei der Bebauung soll neben der Ausdehnung der Schutzzone etwa auch dafür gesorgt werden, dass ortsbildprägende Heurigenbetriebe bestehen bleiben. Die Weinberge sollen vor Spekulation geschützt und die Bewirtschaftung sichergestellt werden, heißt es in den Plänen - mehr dazu in Weingärten dürfen nicht verbaut werden. Außerdem sollen Gehsteige verbreitert und die Parkraumbewirtschaftung geprüft werden.

Diese Pläne werden jetzt den Anrainerinnen und Anrainern präsentiert, im Buschenschank Ferschel in der Rathstraße 30 (1. und 2. Juli von 15.00 bis 19.00 Uhr). Die Vorschläge werden dann in die Planungen eingearbeitet. Im Herbst sollen die Ergebnisse präsentiert werden.

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