Fete Imperiale: Ziegen zum Jubiläum

Das 450-jährige Jubiläum der Spanischen Hofreitschule ist am Freitag mit 2.500 Gästen bei der Fete Imperiale begangen worden. Die heimlichen Stars des Festes waren neben der spanischen Infantin Elena zwei Ziegen.

„Seit 450 Jahren wird in Wien die hohe Kunst des Reitens gelehrt und praktiziert - und zwar in jener großartigen Tradition, die wir heute bewundern konnten“, meinte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bei der Eröffnung. „Wir stehen zu diesem Kulturerbe“, betonte er. Zudem hoffe er, dass die Lipizzaner auch bald zum Weltkulturerbe werden.

Zum Zeichen der Verbundenheit zwischen Spanien und Österreich war nicht nur die spanische Infantin Elena eingeladen, auch die Eröffnung stand unter spanischen Vorzeichen. Klänge aus George Bizets „Carmen“ prägten Ballett und Gesangsdarbietungen - aber auch das eigens komponierten Walzerlied „Die Spanische Reitschul’“ von Gerhard Track, gesungen von Kammersängerin Ildiko Raimondi, feierte Premiere.

Winnie und Wallie eröffneten Sommerball

Die heimlichen Stars der Eröffnung waren jedoch die beiden Ziegen Winnie und Wallie, die Sängerin Zoryana Kushpler begleiteten. Als Erinnerung an den Abend und „die besondere Verbindung zwischen den beiden Ländern“ überreichte Minister Rupprechter schließlich noch einen Swarovski-Lipizzaner an die Infantin. Auch der eine oder andere Gast konnte ein Andenken ergattern - allerdings in Form eines Pferde-Heliumluftballons.

Schon seit mehreren Ausgaben wird traditionell in Rot-Weiß-Rot gefeiert, heuer allerdings mit einem Wiener Motto. Das beeinflusste mit Schnitzel und Kartoffelsalat als Verpflegung nicht nur die Verköstigung, sondern auch den Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Zur Wiener Ausgabe komme er besonders gerne, so Häupl. „Ich bin kein Pferdenarr, aber ich erkenne die große kulturelle und touristische Bedeutung natürlich an.“

Auch US-Botschafterin Alexa Wesner betonte das: „Wenn amerikanische Besucher kommen, ist die Hofreitschule immer eines der ersten Dinge auf der Liste, die sie sehen wollen.“ Den ehemaligen Skirennläufer Karl Schranz beeindruckte dagegen vor allem die Darbietung der weißen Hengste am Heldenplatz: „Ich bin kein Kenner der Pferdekunst, aber das war sehr schön.“

Begeisterung trotz Pferdeallergie

Eine ähnliche Meinung hatte auch Life-Ball-Organisator Gery Keszler. „Ich bin vor allem von der Geschichte der Hofreitschule begeistert“, so Keszler. Er erinnerte an die vielen rauschenden Feste, die über die Jahrhunderte hinweg in den Räumlichkeiten der Hofburg stattgefunden hätten. Die Debütanten waren dagegen vor allem stolz: „Einen so großen Sommerball gerade zum Jubiläum eröffnen zu dürfen, ist eine große Ehre“, meinte ein Pärchen. Und die Pferde würden auch einen Teil zur Begeisterung beitragen - „auch wenn ich leider allergisch bin“, sagte eine Debütantin.

Ein bisschen gedrückt war die Stimmung bei manchen Gästen dann allerdings doch. Viele sprachen Hofreitschul-Chefin Elisabeth Gürtler ihr Beileid aus. „Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn Helmuth Lohner das heute noch erlebt hätte“, erklärte etwa Häupl. Gürtler hatte die Fete aufgrund des Todesfalls heuer nicht besucht - mehr dazu in Lohners Tod „unersetzbarer Verlust“.

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