Höhenstraße: Endloser Streit um Sanierung

Das historische Pflaster der Höhenstraße müsste schon seit Jahren saniert werden. Es passiert nichts, weil Stadt und Bundesdenkmalamt über den Denkmalschutz streiten. Jetzt ist das Bundesverwaltungsgericht am Zug.

Die Pflastersteine der Höhenstraße, die in der Zwischenkriegszeit verlegt wurden, sind schützenswürdig, findet das Bundesdenkmalamt - und zwar auf einer Länge von elf Kilometern. Es handle sich um eine der wenigen noch erhaltenen Ausflugsrouten, die mit ihren Brücken, der Beleuchtung und dem Millionen Granitsteine umfassenden Pflastermosaik ein wichtiges Dokument des Straßenbaus der Zwischenkriegszeit darstelle, so die Begründung.

Schäden an gepflasterter Höhenstraße

MA 28

Die Stadt wehrt sich dagegen, die Sanierung und Erhaltung der Pflastersteine sei zu teuer. Die Straßenbauabteilung würde die Höhenstraße am liebsten asphaltieren und die Pflastersteine nur auf einer Länge von etwa drei Kilometern erhalten - mehr dazu in Höhenstraße: Denkmalschutz für elf Kilometer?.

14 Kilometer Länge

Die Höhenstraße verbindet unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg und misst gut 14 Kilometer. Das Bundesdenkmalamt will die Straße wieder unter Schutz stellen. Bis 2010 stand die Straße unter Denkmalschutz, seither laufen die Debatten um die Sanierung.

Bleibe es bei elf Kilometern, würden allein die primären Sanierungskosten rund 30 Millionen Euro ausmachen. Die Asphaltierung schaffe man mit weniger als 20 Millionen. Dazu kämen bei den anfälligeren Pflastersteinen noch rund 180.000 Euro an jährlichen Erhaltungskosten. Beim Asphalt müsste man zehn bis 15 Jahren nichts investieren, heißt es von der MA 28. Außerdem seien die Pflastersteine lauter und gefährlicher für Zweiräder.

Die Stadt brachte ihre Bedenken gegen die Entscheidung des Bundesdenkmalamts ein. Die Causa liegt jetzt beim Bundesverwaltungsgericht. Eine Entscheidung steht noch aus. „Wir sind überzeugt von der Bedeutung des Objekts“, sagt hingegen der Spezialreferent Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt.

Schäden an gepflasterter Höhenstraße

MA 28

Langsam drängt aber die Zeit, heißt es etwa von den zuständigen Bezirken. Der Zustand der Straße verschlechtere sich zusehends. Irgendwann müsse die Höhenstraße wegen Gefahr in Verzug gesperrt werden, sagt der Bezirksvorsteher des 19. Bezirks, Adi Tiller, gegenüber Radio Wien.

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