Demos: Kaufleute warnen vor Geschäftesterben

Die Wiener Innenstadt wurde am Samstag zur Sperrzone. Der Grund waren drei Demonstrationen. Die Kaufleute befürchten wegen der vielen Veranstaltungen und Demos in der City Umsatzrückgänge und ein Geschäftesterben.

Bei der Kundgebung „20 Jahre Genozid in Sebrenica“ - damals wurden 8.000 Bosniaken getötet - wurden 2.000 Teilnehmer erwartet. Die Route führte vom Karlsplatz über die Kärntner Straße und den Ring bis zum Heldenplatz - mehr dazu in 1.200 bei Gedenken an Srebrenica-Massaker.

Straßensperren und Staus

Ab etwa 16.00 Uhr wurden die Lothringerstraße und der Ring ab dem Schwarzenbergplatz gesperrt. Die ORF-Verkehrsredaktion erwartete Staus auf dem Ring ab der Urania, auf dem Rennweg, dem Franz-Josefs-Kai, der Zweierlinie, der Favoritenstraße sowie der Rechten und der Linken Wienzeile.

Um 16.00 wurde der iranische Feiertag „Al Quds“ am Schwedenplatz gefeiert. Dabei wurde unter dem Motto „Free Palestine“ demonstriert. Wegen eines antisemitischen Postings gab es im Vorfeld allerdings Aufruhr - mehr dazu in Aufregung um Al-Quds-Demo. Ebenfalls um 16.00 Uhr demonstrierten mehrere Organisationen gegen den „Al Quds-Tag in Wien“. Diese Kundgebung fand am Stock-im-Eisen-Platz statt - mehr dazu in Parolen gegen und für Israel in der City.

Polizist bei Sperre der Ringstraße vor der Staatsoper

ORF

Der Ring ist regelmäßig gesperrt

Kaufleute: Innenstadtgeschäfte „verdorren“

Die Polizei war am Samstag in der Wiener Innenstadt wieder im Großeinsatz. Die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer sieht Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent. Jeden Samstag würden mittlerweile Demos oder Veranstaltungen zu Ringsperren führen, kritisiert Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Er befürchtet, dass die Innenstadtgeschäfte „verdorren“ und dass Arbeitsplätze verloren gehen. Trefelik spricht sich dafür aus, dass bei der Planung von Veranstaltungen und Demonstrationen auf die Geschäftsleute Rücksicht genommen wird und Alternativen zur Inneren Stadt und zur Mariahilfer Straße gesucht werden.