Gemüseorchester eröffnete Popfest

Am Karlsplatz hat am Donnerstagabend das sechste Popfest begonnen. Eröffnet wurde es dieses Jahr mit einem Konzert auf Karotten, Rettich und Krauthappel - durch das Vegetable Orchestra.

Wer einmal Selleriegitarren, Karottenflöten, ein Gurkophon oder Auberginenrasseln live erleben wollte, der wurde am Donnerstagabend bestens bedient. Dazwischen erklärte das Vegetable Orchetra immer wieder die Funktionsweise ihres Instrumentariums, das nur von wenigen nicht essbaren Utensilien wie Akkuschrauber und Kochlöffel unterstützt wurde. Jene Lebensmittel, die nicht im Rahmen des Auftritts zerstört wurden, wanderten in den Suppentopf und wurden in weiterer Folge an das Publikum verfüttert.

Neben dem Vegetable Orchestra traten am Donnerstag auch die 5/8erl in Ehr’n featuring Fiva auf, für den Ausklang unter freiem Himmel war der Soundbastler Dorian Concept zuständig, der mit Clemens Bacher aka Cid Rim an den Drums und Paul Movahedi alias The Clonius an der Gitarre gemeinsame Sache machte.

57 Acts bei freiem Eintritt

Indoor ging es dann in diversen Lokalitäten weiter: Im Wien-Museum sorgten Monochord - bestehend zwei Drittel von Elektro Guzzi - für Ambientklänge, das Damen-Duo Pasajera Oscura bot dort anschließend Sounderlebnisse der eher düsteren Art. Im TU-Prechtlsaal war zunächst die Combo Kompost 3 zu hören, gefolgt von Aiko Aiko und Kimyan Law alias Nico Mpunga - der als Kind mit seinen vor dem kongolesischen Bürgerkrieg geflohenen Eltern nach Wien gekommen ist.

Das Popfest, zu dem ausschließlich Austro-Musikanten geladen sind, dauert bis Sonntagabend. 57 Live-Acts werden dieses Jahr bei freiem Eintritt geboten - mehr dazu in 57 Live-Acts beim Popfest. Neben der Seebühne auf dem Karlsplatz wird aber etwa auch im brut, in der Technischen Universität, im Wien Museum, im Club Roxy und - als Premiere - im Sass-Club aufgespielt. Mit dabei sind noch unter anderem: Yasmo, Fijuka, Clara Luzia, der Nino aus Wien (mit der Formation Krixi Kraxi & die Kroxn), die Comeback-Punker Chuzpe, Attwenger oder die jamaikanische Dub-Größe Lee „Scratch“ Perry.

Live-Übertragung aus der Karlskirche

Zum Abschluss am Sonntag rückt wieder die Karlskirche ins Zentrum des Geschehens. Elektronik-Pionier Christian Fennesz gibt dort seine Popfest-Premiere (20.30 Uhr). Chra und Squalloscope ergänzen das sakrale Finale. Für die Karlskirchen-Konzerte werden kostenlose Zählkarten aufgelegt, zusätzlich wird das Konzert erstmals auch auf den Karlsplatz übertragen. Neben den Konzerten gibt es traditionellerweise auch wieder Diskussionspanels - zum Beispiel zur Frage nach der wiederholt postulierten Rückkehr des Austropops.

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