Team Stronach unterstützt „Raucherpartei“

Das Team Stronach (TS) tritt bei der Wien-Wahl im Oktober nicht an, unterstützt aber eine parteiunabhängige Plattform. Fünf Abgeordnete haben dafür unterschrieben. Spitzenkandidat dürfte ein Wiener Szenewirt sein, der eine „Raucherpartei“ gründen wollte.

Durch die fünf Unterschriften der Nationalratsabgeordneten muss die neue Liste keine Unterstützungserklärungen sammeln, sondern kann direkt auf Bezirks- und Landesebene kandidieren. Die Kandidatur soll am Dienstag eingereicht werden.

Robert Lugar, TS-Klubobmann im Nationalrat, bestätigte, dass sein Klub die Initiative unterstütze. Er betonte aber, dass seiner Information nach das BZÖ als Partei nicht Teil dieser Plattform sei.

Auch BZÖ Teil der Plattform

Ebenso wie das TS verzichtet das Wiener BZÖ nun komplett auf eine Kandidatur bei der Wien-Wahl - und zwar zugunsten einer neuen parteiunabhängigen Liste. „Wir sind nur ein ganz kleiner Teil dieser neuen Plattform“, sagte hingegen der Wiener BZÖ-Landesparteiobmann Dietmar Schwingenschrot gegenüber wien.ORF.at. Die neue Plattform, deren Namen er noch nicht nennen wollte, habe sich mehr Bürgerbeteiligung und Mitspracherecht nach Schweizer Vorbild zum Ziel gesetzt. Schwingenschrot selbst findet sich auf der Liste.

Sandra Seidl

BZÖ

Dietmar Schwingenschrot

Das BZÖ wollte ursprünglich nicht wienweit, sondern nur in sieben Bezirken antreten. Für diese Bezirke habe man auch bereits die notwendigen 700 Unterschriften beisammengehabt, so Schwingenschrot. Benötigt werden sie jetzt freilich nicht mehr. Neben einer neuen Partei, die man unterstütze, auf Bezirksebene anzutreten „wäre ein Blödsinn“.

Die Strukturen des BZÖ seien zu schwach, lieber bündle man die Kräfte und unterstütze die große Plattform, so Schwingenschrot. An eine Auflösung des BZÖ sei derzeit aber nicht zu denken.

Wiener Szenewirt als möglicher Spitzenkandidat

Was den Spitzenkandidaten der neuen Liste angeht, hüllt man sich offiziell noch in Schweigen. Doch sei er kein Unbekannter, „ganz Österreich kennt diesen Herrn“, so der BZÖ-Politiker. Er habe mit seiner Initiative bereits mehr als 300.000 Unterschriften gesammelt.

Geht man den Hinweisen nach, stößt man schnell auf den Namen Heinz Pollischansky, ein Wiener Szenegastronom, der gegen das neue Rauchverbot in Lokalen Unterschriften gesammelt und zuletzt sogar die Gründung einer eigenen „Raucherpartei“ überlegt hatte. Der Name des neuen Spitzenkandidaten wird derzeit weder bestätigt noch dementiert - mehr dazu in „Mindestens 500“ bei Raucherdemo (wien.ORF.at; 27.4.2015).

Bis 4. September können die Listen für die Wien-Wahl 2015 eingereicht werden - mehr dazu in Kleine Listen werben um Unterschriften. Um es auf den Stimmzettel zu schaffen, sind für das Antreten auf Bezirks- und Landesebene 2.950 Unterschriften notwendig.

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