Mordermittlungen gegen Mohamed M.

Ein Video, in dem der österreichische Dschihadist Mohamed M. einen Mann erschießt, ist echt. Die Staatsanwaltschaft Wien dehnt nun einen vorhandenen Haftbefehl gegen ihn aus und ermittelt auch wegen Mordes.

Das Video war vergangene Woche aufgetaucht und zeigt Mohamed M., wie er einen vor ihm knieenden Mann erschießt - mehr dazu in Mord auf Video: Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittle gegen den 30-Jährigen nun auch wegen Mordes, ein bereits existierender Haftbefehl werde dementsprechend ausgedehnt, sagte Sprecherin Nina Bussek am Freitag.

Tötungsvideo für Staatsanwalt echt

Der Verfassungsschutz habe das Video geprüft. „Wir gehen davon aus, dass es echt ist“, sagte Bussek. Bereits jetzt wird Mohamed M. - den Experten als einen der wichtigsten Akteure im deutschsprachigen Propagandanetzwerk der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sehen - wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung per internationalem Haftbefehl gesucht. Die Staatsanwaltschaft habe nun beim Landesgericht für Strafsachen in Wien beantragt, den Haftbefehl auf Mord auszuweiten, so Bussek weiter.

Bereits vier Jahre in Haft

Mohamed M. wurde als Kind ägyptischer Einwanderer in Wien geboren. Wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung saß er in Österreich bereits vier Jahre in Haft, wo er sich zusätzlich radikalisierte.

In Deutschland gründete er danach eine weitere extremistische Gruppierung, bevor er sich 2013 nach Ägypten absetzte, um einer Ausweisung durch die deutschen Behörden, denen er zu radikal geworden war, nach Österreich zu entgehen. Im März 2013 wurde er in der Türkei verhaftet, Österreich stellte einen Antrag auf Auslieferung - mehr dazu in Mohamed M.: Antrag auf Auslieferung. Dem kam die Türkei aber nicht nach - mehr dazu in Türkei liefert Mohamed M. nicht aus. Kurz danach tauchte er - nun als Mitglied der Terrormiliz IS - in Syrien auf.