Wasserverbrauch steigt auf 160 Liter pro Person
Der Wasserspeicher am Rosenhügel ist einer von 29 Speichern in Wien, die die Stadt mit Wasser versorgen. Dabei handelt es sich um Hochsicherheitstrakte, in welche die Wiener Hochquellwasserleitungen einmünden und wo das rund neun Grad kalte Quellwasser gespeichert wird. Dieser Tage sind die Schleusen weit offen, es strömt besonders viel Wasser aus den Quellgebieten nach Wien. Denn pro Tag werden derzeit mehr als 500.000 Kubikmeter Wasser verbraucht.
ORF / Florian Kobler
Grundwasser wird benötigt
„Der normale Verbrauch ist im Durchschnitt 370.000 Kubikmeter. Das ist das, was wir leicht mit beiden Hochquellleitungen bewältigen. Das ist jetzt auch die Zeit, wo wir auch auf das Grundwasser zugreifen. Das ist eben bei lang anhaltenden Hitzeperioden mit Temperaturen über 30 Grad so“, sagt Astrid Rompolt von Wiener Wasser (MA 31) gegenüber „Wien heute“.
Trotz großer Hitze besteht keine Gefahr von Wassermangel, heißt es. Die 29 Wasserspeicher in Wien sind voll wie immer. Derzeit wird allerdings auch mehr Wasser als sonst aus den Quellgebieten über die zwei Wiener Hochquellwasserleitungen Richtung Wien abgelassen. Dass langfristig das Wasser in Wien knapp werden könnte, sieht man bei den Wasserwerken nicht.
Wasserverbrauch wird künftig steigen
„Wir haben in den vergangenen 40 Jahren tendenziell einen sinkenden Wasserverbrauch gehabt. Und jetzt haben wir sozusagen die Talsohle erreicht. Wir rechnen mit einem Anstieg des Wasserverbrauches bis 2050 von etwa vier Prozent“, so Rompolt. Nur ein Prozent der Wasserressourcen in Österreich wird für die Trinkwasserversorgung benötigt. Das meiste wird zum Waschen gebraucht, derzeit auch besonders viel zum Abkühlen.
ORF-Grafik
Mehr Wasser für Bäume an heißer Straße
Auch die Pflanzen lassen den Wasserverbrauch anschwellen. Die Wiener Stadtgärtner fahren bei den aktuellen Temperaturen wegen der Bewässerung Extraschichten. Denn vor allem Jungbäume - südländische Zürgelbäume, die man neuerdings in Wien am Ring pflanzt - brauchen besonders viel Wasser.
„Bei den jüngeren Bäumen am Extremstandort Straße ist es vor allem notwendig, dass sie in den ersten drei bis fünf Jahren gegossen werden, damit sie dementsprechend gut anwurzeln können und sich dann später wie die Großbäume das Wasser aus den tieferen Bodenschichten holen können“, so Maximillian Strauss von den Wiener Stadtgärten (MA 42).
Links:
- Wasserpflanzen trüben Badefreude (wien.ORF.at; 14.8.2015)
- Hitze: Stadt will Fensterfolien fördern (wien.ORF.at; 14.8.2015)
- Brunnen in Wien (Stadt Wien)