Erdberg: Übernahmeverhandlungen vertagt

Am Mittwoch sind die Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Innenministerium über die Übernahme des Flüchtlingsquartiers in Erdberg vertagt worden. Derzeit leben in der Unterkunft 500 Flüchtlinge.

Vor einer Woche hatte die Stadt angeboten, das Großquartier in der ehemaligen Zollwachschule in Erdberg zu übernehmen. Derzeit dient das Quartier als Ausweichquartier für Traiskirchen. 500 Flüchtlinge leben in der Unterkunft, etwa 290 davon sind Minderjährige, die ohne Eltern nach Österreich flüchteten.

Am Mittwoch wurde erstmals über die Übernahme verhandelt. Es seien konstruktive Gespräche gewesen, hieß es gegenüber Radio Wien. Das Innenministerium sei für die Übernahme durch die Stadt Wien nach wie vor offen. Vor einer Vertragsunterzeichnung müssten allerdings noch rechtliche Aspekte und Fragen der Flüchtlingsbetreuung geklärt werden. Mitte September soll es weitere Gespräche geben.

Flüchtlingsquartier in Erdberg

APA/Robert Jäger

Die ehemalige Zollwachschule in Erdberg

Das Innenministerium betonte, dass die volle Kapazität und die Pufferfunktion für Traiskirchen bestehen bleiben müsse. Eine Reduktion der Kapazität würde im Gesamtsystem eine Verschärfung bringen, hieß es in einer Aussendung.

Zuletzt gab es zwischen der Stadt und dem Innenministerium Streit und Verwirrung wegen minderjähriger Kinder in Traiskirchen. Als die Stadt sie aus dem überfüllten Erstaufnahmezentrum abholen wollte, waren nicht alle Kinder auffindbar. Der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker sprach von einem Skandal. Das Innenministerium wies das zurück - mehr dazu in Asyl: Noch vier Jugendliche abgängig und in Traiskirchen: Streit über Kinder geht weiter.