„Krone“-Foto: Staatsanwaltschaft ermittelt

Für Kritik sorgt ein Foto in der „Kronen Zeitung“, das die Toten der Flüchtlingstragödie auf der A4 zeigt. Die Veröffentlichung wird neben der Einschaltung des Presserats nun auch ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Laut Innenministerium ist man dabei festzustellen, woher das Foto stammt. Der burgenländische Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil erklärte in der ZIB2, dass bereits die Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden sei. Ersten Erkenntnissen zu Folge handle es sich um ein Bild, das im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen angefertigt, und aus Polizeikreisen an die „Kronen Zeitung“ weitergeleitet worden sei. Er kündigte ein rigoroses Vorgehen an.

„Offensichtlich besteht hier eine Komplizenschaft zwischen den Sicherheitsbehörden und der ‚Krone‘. Diese Form der ‚Öffentlichkeitsarbeit‘ ist widerwärtig“, so Presseratsmitglied Koller - mehr dazu in „Krone“-Foto toter Flüchtlinge: Fall für Presserat.

„Kronen Zeitung“ verteidigt Abdruck

Die „Kronen Zeitung“ verteidigte die Veröffentlichung des Fotos. „Das Foto zu bringen war eine gemeinsame Entscheidung der Chefredaktion“, sagte Krone-Multimedia-Chefredakteur Richard Schmitt der Tageszeitung „Der Standard“.

Schmitt, der auch als Berater von „Krone“-Herausgeber Christoph Dichand fungiert, wies die Kritik an der Veröffentlichung des Bildes, auf dem die zusammengepferchten Körper zu sehen sind, zurück. „Die Gesichter der Todesopfer sind nicht zu sehen, die Identität somit geschützt. Bei einer Tragödie dieses Ausmaßes muss eine entsprechende Bebilderung möglich sein.“ Medien wie „Bild“ oder „Le Monde“ hätten darüber hinaus bereits um Übermittlung des Fotos ersucht, so Schmitt zum „Standard“.