DC Tower soll verkauft werden

Zwei Jahre nach der Fertigstelltung will der Eigentümer den DC Tower in der Donaustadt verkaufen. Allerdings müssen vorher neue Mieter gefunden werden. Derzeit liegt die Auslastung bei 50 Prozent. Nächstes Jahr soll sich das ändern.

„Es gibt zirka sieben Investoren, die sich derzeit für den DC Tower interessieren. Wir haben keinen Zeitdruck beim Verkauf, aber wenn der Tower entsprechend vermietet ist, steigt auch das Interesse“, sagt Thomas Jakoubek von der Projektentwicklungsgesellschaft WED.

DC Tower von außen

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Der DC Tower soll verkauft werden

Seit fast zwei Jahren ist der 252 Meter hohe DC Tower nun fertiggestellt. Bisher verlief die Vermietung der insgesamt 66.000 Quadratmeter jedoch nicht wie geplant. 2014 gab es nur zwei neue Vermietungen, das Ziel bis 2016 zirka 95 Prozent der Flächen vermietet zu haben, wird ebenfalls nicht erreicht.

DC Tower 2 wird vorerst nicht gebaut

„Letztes Jahr war eine sehr angespannte Situation am Wiener Büroimmobilienmarkt – so auch für uns. Wir merken aber dieses Jahr, dass der Mieter-Markt wieder besser läuft. Wir haben eine Vielzahl an Anfragen. Fünf bis sechs Mieter werden bis Anfang nächsten Jahres einziehen. Dann sind 70 Prozent vermietet“, so Jakoubek. Gesenkt wurde jedenfalls der Preis: Lag der Quadratmeterpreis der Miete zu Jahresbeginn noch bei 17 Euro steigend, so startet er jetzt bei 14,50 Euro.

Alles hängt von der Vermietung der Flächen ab: "Solange der DC Tower 1 nicht vollständig vermietet ist, macht auch der Bau eines zweiten Towers, wie es ursprünglich geplant war, keinen Sinn“, so Ernst Nevrivy (SPÖ), Bezirksvorsteher von der Donaustadt. Jakoubek meint, dass der Bau „sicher nicht in den nächsten zwei Jahren passieren“ wird. Was er jedoch als positiv verzeichnet: „Wenn die Mieter einmal da sind, sind sie begeistert von der Architektur und Technik.“

Fläche vor dem DC Tower

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Der Bereich vor dem Haupteingang

„Alles ist nur grau und schwarz“

Mitarbeiter von diversen eingemieteten Firmen sehen dies bei einer Umfrage von wien.ORF.at vor Ort jedoch zwiespältig. Amy Emilie, die täglich im DC Tower arbeitet, etwa meint: „Ich finde die Architektur großartig. Aber es stört mich schon ein bisschen, dass alles so leer hier ist.“

Eine Angestellte des Pharmaunternehmens Baxter wiederum sagt: „Ich finde es nicht schön, hier zu arbeiten. Alles ist nur grau und schwarz. Sobald man vor das Gebäude tritt, peitscht der Wind durch. Wenn man Richtung Donau schaut, ist da eine richtige Gstättn. Bagger und nicht gebrauchte Glasfenster sind noch da und weiter hinten sieht man, wie die Copa Cagrana abgerissen wird.“

Blick vom DC Tower Richtung Donau

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Die Fläche vor dem DC Tower

„Klar, es ist noch sehr leer hier. Aber die meisten Menschen, die hier arbeiten, merken davon gar nichts. Sie nehmen den Lift in ihr Stockwerk und dort ist ja voller Betrieb in den einzelnen Büros“, sagt Katharina Wessely von der Hausverwaltung. Sie steht im menschenleeren Eingangsbereich, wo noch ein leinwandgroßer LED Bildschirm aufgehängt werden soll.

Hotel Melia gut gebucht

Richtig belebt ist unterdessen das Hotel Melia. Die spanische Hotelkette ist seit Beginn an im DC Tower eingemietet und derzeit sehr gut gebucht, wie es gegenüber wien.ORF.at heißt.

Hotel Melia im DC Tower

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Die Bar des Hotel Melia

„Wir haben 253 Zimmer bis zur 15. Etage und neun Meeting-Räume. In der 57. Etage haben wir ein Restaurant und eine Lounge. Dort haben wir viele Stammgäste. Das Hotel wird hauptsächlich von internationalen Gästen bezogen, die an Konferenzen in der benachbarten UNO-City zum Beispiel teilnehmen.“ Zimmer gibt es von 160 bis 390 Euro pro Nacht.

„Danube Flats“ nicht vor 2018 fertiggestellt

Erst etablieren muss sich das neu in den DC Tower eingezogene asiatische Restaurant „Ramien“. „Zu Mittag ist viel los, weil alle vom Büro kommen. Am Abend ist es aber extrem leer – wenn kommen nur Touristen, die wegen der Aussichtsplattform ‚Skyterrasse‘ da sind“, meint ein Mitarbeiter. Auch ein Trainer vom eingemieteten „John Harris“-Fitnessstudio sagt, dass es „kundenmäßig besser sein könnte“.

Entstehen sollen auf der Donauplatte in den nächsten Jahren noch weitere Gebäude – etwa die „Danube Flats“, die 520 Wohneinheiten beherbergen und damit das Viertel beleben werden - mehr dazu in Kritik an „Danube-Flats“-Befragung. „Die Flächenwidmung wurde bereits beschlossen, somit steht dem Baubeginn nichts mehr im Weg“, so Nevrivy. Das Bauunternehmen Sovaria Group sagt, „dass die Fertigstellung nicht vor 2018 erfolgen wird“.

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