2.100 Flüchtlingsporträts auf Mariahilfer Straße

Die Mariahilfer Straße ist mit 2.100 Plakaten, die Flüchtlinge zeigen, beklebt worden. Der „Walk of Fame der Menschlichkeit“ war Teil der Großdemonstration am Samstag. Kritik kam von der FPÖ, die „Sachbeschädigung“ ortete.

Zehntausende Teilnehmer der Demonstration „Flüchtlinge willkommen!“ schritten am Nachmittag über den „Walk of Fame der Menschlichkeit“. Die Initiative „Inside Out Austria“ hatte dafür Fotoporträts von Flüchtlingen auf der Einkaufsstraße affichiert. Die auf den Boden geklebten Fotos zogen sich über eine Länge von rund 300 Metern über die Straße. Neben Flüchtlingen waren auch Helfer abgebildet.

Plakate per Crowdfunding finanziert

Mit der Aktion wollte man „den abstrakten Flüchtlingsbegriff aufheben und die Menschen, die dahinter stecken, zeigen“. Seit Mitte September wurde per Crowdfunding für die Finanzierung gesammelt. Allfällig übrig gebliebenes Geld wollte man anderen Flüchtlingsprojekten spenden.

Kritik wegen „Sachbeschädigung“

Kritik an der Aktion kam am Samstag von der FPÖ Mariahilf: Deren geschäftsführende Obmann, Leo Kohlbauer, sprach in einer Aussendung von einem „Hohn gegenüber den Bürgern“ und kritisierte die „Sachbeschädigung“, die von SP-Bezirksvorstand Markus Rumelhart genehmigt worden sei.

Die Organisatoren wiederum warnten noch vor der Demonstration vor eventueller Rutschgefahr durch die Plakate. Diese waren am Nachmittag teilweise auch noch entfernt worden.

Forderung nach legalen Fluchtwegen

Die Großdemonstration gegen die österreichische Asylpolitik fand am Samstagnachmittag statt. Dazu aufgerufen hatte die Plattform für eine menschliche Asylpolitik, die zahlreiche NGOs und zivilgesellschaftliche Initiativen vereint. Treffpunkt war beim Christian-Broda-Platz in Mariahilf, die Schlusskundgebung war vor dem Parlament - mehr dazu in Mehrere Tausend bei Asyldemo (wien.ORF.at; 3.10.2015).

Unter dem Titel „Flüchtlinge willkommen“ treten die Initiatoren für eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen ein und fordern in der Betreuung Qualitätsstandards. Zudem sollen legale Fluchtwege geschaffen werden. „Wir werden keine Schweigeminuten für tote Flüchtlinge hinnehmen, die die Regierung mit Krokodilstränen immer wieder abhält, und gleichzeitig akzeptieren, dass sie alles dazu beiträgt, dass Flüchtlinge keine legalen Fluchtwege haben und sie in die Arme der Schlepper treiben“, so Karin Wilflingseder, Sprecherin der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, gegenüber Radio Wien.

Die Toten Hosen

APA/Herbert P. Oczeret

Die Toten Hosen setzen sich für eine menschliche Asylpolitik ein

Die Toten Hosen auf dem Heldenplatz

Im Anschluss an die Schlusskundgebung startete auf dem Heldenplatz das Solidaritätskonzert „Voices for Refugees“. Auftritte von rund 15 heimischen und internationalen Künstlern wurden angekündigt, darunter die Toten Hosen, Conchita Wurst, Zucchero und Konstantin Wecker - mehr dazu in Großdemo und Konzert für Flüchtlinge (wien.ORF.at; 2.10.2015).

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