SPÖ lädt alle Parteien zu Gesprächen

Nach der Wahl haben bereits alle Parteien schon die Einladung von der SPÖ zu Gesprächen bekommen. Auch die Auszählung der Stimmen ist abgeschlossen. Die SPÖ legte nach der Auszählung der Briefwahlstimmen noch leicht zu.

Im Laufe der Woche wird Michael Häupl (SPÖ) mit allen Fraktionen, die nun im Wiener Gemeinderat vertreten sind, Gespräche führen - das kündigte der Bürgermeister bereits an. Nun sind die Einladungen bei den Parteien eingelangt, wie die Fraktionen bestätigten. Nun läuft die Terminfindung zwischen den Gesprächspartnern.

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Hier finden Sie alle Ergebnisse und Vergleichsdaten zur Wien-Wahl - mehr dazu in Alle Ergebnisse, alle Daten.

Sprechen will Häupl mit allen vier Fraktionen, die es neben der SPÖ in den Gemeinderat geschafft haben. Realistisch sind allerdings nur zwei Koalitionsvarianten: Nämlich eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung (zusammen 54 von 100 Mandaten) oder eine Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP (zusammen 51 Mandate). Eine Koalition mit den Freiheitlichen hatte Häupl wiederholt ausgeschlossen, eine rot-pinke Koalition hätte nicht die notwendige Mehrheit im Gemeinderat. Dreierkoalitionen gelten als sehr unwahrscheinlich.

Endergebnis: Ein Mandat geht von Blau zu Grün

Wie bereits die Wahlkartenprognose gezeigt hat, hat sich ein Mandat von der FPÖ zu den Grünen verschoben. Die SPÖ legte nach der Auszählung der Briefwahlstimmen gegenüber dem am Sonntag verkündeten Gesamtergebnis noch leicht zu, auf 39,59 Prozent, und hat gegenüber 2010 4,75 Prozentpunkte (sowie fünf Mandate auf nun 44) verloren.

Die FPÖ hielt sich knapp über der 30er-Grenze, bei 30,79 Prozent, was plus 5,02 Punkte und sieben Mandate mehr bedeutet. Die FPÖ hat somit mehr als ein Drittel der Abgeordneten und hält damit eine Sperrminorität, also Verfassungsgesetze können nicht ohne Zustimmung der Blauen beschlossen werden. Laut Verfassung steht der FPÖ nun auch ein Vizebürgermeister zu - mehr dazu in FPÖ-Vizebürgermeister „ohne Kompetenzen“.

Ergebnis Gemeinderatswahl 2015

ORF.at/Stadt Wien

NEOS erreicht fünf Mandate

Auf Platz Drei vorgeschoben haben sich die Grünen trotz eines leichten Verlustes von 0,80 Punkten auf 11,84 Prozent Prozent. Die Grünen müssen damit auf eines der bisher elf Mandat verzichten. Die ÖVP profitierte zwar ebenso stark wie die Grünen von der Briefwahl, blieb aber mit 9,24 Prozent erstmals - österreichweit bei einer Landtagswahl - einstellig im Stimmenanteil. Sie verlor ebenso wie die SPÖ 4,75 Prozentpunkte und damit sechs der bisher 13 Mandate. Neu in den Gemeinderat ziehen die NEOS ein mit 6,16 Prozent und fünf Mandaten.

Bezirke: FPÖ nur in einem Bezirk vorne

Bei den Bezirksvertretungswahlen eroberten die Grünen nach der Hochburg Neubau mit Währing nun einen weiteren Bezirk. Floridsdorf bleibt knapp rot. Auch in Favoriten bleibt die SPÖ vorne. Die FPÖ konnte Simmering holen - mehr dazu in Währing wird grün, Floridsdorf bleibt rot.

Beteiligung hoch wie vor 40 Jahren

Beinahe sensationell war - angesichts der sonst üblichen Rückgänge - die Zunahme der Wahlbeteiligung: Sie legte um 7,12 Punkte auf 74,75 Prozent zu - nachdem sie schon 2010 deutlich angestiegen war. Damit ist sie wieder ähnlich hoch wie vor 40 Jahren.

Am Montag wurden (im Vergleich mit dem Sonntag Nacht veröffentlichten Ergebnis) noch 158.974 mit Briefwahl bzw. Wahlkarten in „fremden“ Wahlkreisen abgegebene Stimmen ausgezählt, 157.017 davon waren gültig. In Summe haben 832.981 Wiener gültig an der Gemeinderats-/Landtagswahl teilgenommen.

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