Göttlicher Heiland & Co. neu ausgerichtet

Die Vinzenz Gruppe richtet ihre fünf Spitäler in Wien völlig neu aus. Jedes von ihnen wird sich auf ein oder zwei Krankheitsbilder konzentrieren. Das gab Geschäftsführer Michael Heinisch im Oktober in Wien bekannt.

Während in Linz und in Ried im Innkreis in Oberösterreich zwei Schwerpunktkrankenhäuser zu der Gruppe gehören, sind die fünf Wiener Kliniken mit 150 bis 300 Betten jeweils kleiner. Ihre Aufgabenverteilung wird sich in den kommenden Jahren zum Teil völlig ändern. Heinisch: „Dort spezialisieren wir uns jeweils auf bestimmte Krankheitsbilder. Wir holen alle Fächer zusammen, um die Patienten optimal und mit hoher Fallzahl zu behandeln.“

Göttlicher Heiland wird Fachklinik für Gefäßmedizin

So wird das St.-Josef-Krankenhaus (Wien-Hietzing) zu einem Eltern-Kind-Zentrum (3.000 Geburten pro Jahr) samt Neonatologie und Kinderabteilung ausgebaut. Ein zweiter Schwerpunkt wird in Zukunft die Onkologie sein. Das Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien-Hernals wird zu einer Fachklinik für Gefäßmedizin und Kardiologie sowie Altersmedizin (samt Neurologie und Chirurgie).

Das Herz-Jesu-Krankenhaus in Wien-Landstraße wird zu einer orthopädischen Fachklinik mit Fächern der Internen Medizin (Rheumatologie, Osteologie, Remobilisierung). Die Barmherzigen Schwestern in Wien-Mariahilf wiederum sollen sich auf Patienten mit Krankheiten des Verdauungstraktes, Urologie, Onkologie und Psychosomatik konzentrieren. In Koordination mit der Gemeinde Wien wird am Orthopädischen Krankenhaus Speising zusätzlich eine Unfallchirurgie aufgebaut. Für diese Veränderungen werden vor allem 2017 und 2018 Abteilungen verlegt.

Gruppe macht halbe Milliarde Euro Umsatz

Zusätzlich wird sich die Vinzenz Gruppe unter dem Arbeitstitel „Gesundheitsparks“ in Zukunft verstärkt in der Gesundheitsversorgung im niedergelassenen Bereich kümmern. „Wir werden bei allen unseren sieben Akutkrankenhäusern ‚Gesundheitsparks‘ starten. Wir bauen oder mieten Immobilien und laden Wahlärzte, Kassenärzte und andere Gesundheitsdienstleister wie Apotheken, Bandagisten etc. ein, dort tätig zu werden.“

Das sei in Anbindung an die Krankenhäuser und ihre Ambulanzen ein weiterer Schritt in Richtung integrierter Patientenversorgung über die verschiedenen Sektoren hinweg. Die Vinzenz Gruppe feierte im Herbst 2015 ihr 20-jähriges Bestehen. Sie entstand aus dem Zusammenschluss von Ordensspitälern.

Die Vinzenz Gruppe ist mit sieben Krankenhäusern in Wien und Oberösterreich sowie Reha- und Pflegeeinrichtungen mit insgesamt rund 2.500 Betten (6.300 Mitarbeiter) und pro Jahr rund 155.000 stationär sowie mehr als 313.000 ambulant betreuten Patienten einer der größten Krankenhausträger in Österreich. Der Umsatz betrug vergangenes Jahr etwas mehr als 500 Millionen Euro.

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