Wiener Kinos feiern „Zurück in die Zukunft“

Im Filmklassiker „Zurück in die Zukunft II“ von 1989 reist Marty McFly zum 21. Oktober 2015. Viele Wiener Kinos feiern dieses denkwürdige Datum mit Spezialvorstellungen, die TU Wien hat ein technisches Detail aus dem Film nachgebaut.

Am 21. Oktober 2015 wird die Ankunft des Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft II“ erwartet. Im Film stößt er auf Werbe-Hologramme, fliegende Autos und sich selbst schnürende Schuhe. Manches davon mag absurd klingen, bei genauer Betrachtung wurde im Film aber in vielerlei Hinsicht vorhergesagt, welche Technik es 2015 geben wird.

Was hat sich bewahrheitet?

Im Science-Fiction-Film von Regisseur Robert Zemeckis zeigte sich ein aufregendes Bild der Zukunft. Marty McFly (Michael J. Fox) reist mit einer in einem DeLorean verbauten Zeitmaschine, die Emmett „Doc“ Brown (Christopher Lloyd) bereits im ersten Teil der Trilogie konstruiert hatte, aus dem Jahr 1985 ins Jahr 2015.

Stichtag

Back to the Future II

Die Macher des Filmes lagen bei einigen Vorhersagen zum Jahr 2015 daneben, bei anderen allerdings gar nicht so falsch. Beispielsweise zeigen Szenen des Films biometrische Identifizierungssysteme, also Augen- und Fingerabdruckscanner, die heute bereits in Verwendung sind. Die Videotelefonie hat ihre moderne Entsprechung und ist für uns heute fast schon ein alter Hut. Gekündigt wird McFly im Film allerdings über eine heute antiquierte Erfindung, nämlich per Fax. Von Mobiltelefonen ist im Film nichts zu sehen.

TU Wien macht aus Fiktion Wirklichkeit

Im Film erschrickt Marty McFly vor dem Hologramm eines Haies der ihn angreift, eine Werbung für den Film „Der weiße Hai 19“. An einem vergleichbaren Großdisplay wird tatsächlich gearbeitet: Die Technische Universität Wien und das Unternehmen TriLite Technologies präsentieren ein Bildschirm-Element, das mittels spezieller Mikrooptiken und beweglicher Mikrospiegel unterschiedliche Bilder in unterschiedliche Richtungen sendet. Dadurch wird eine große 3D-Anzeige ohne 3D-Brille möglich.

Nun wurde ein zweiter, deutlich leistungsfähigerer Prototyp vorgestellt. Im Gegensatz zur ersten Version handelt es sich nun um ein Farbdisplay, dafür mussten in jeden einzelnen Trixel drei verschiedenfarbige Laser für Rot, Grün und Blau eingebaut werden. „Die Software für die Steuerung der Module und die Anzeige von Filmen haben wir auch bereits entwickelt“, sagt Jörg Reitterer vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme der TU Wien. „Man kann einen handelsüblichen Datenträger eines 3D-Films einlegen und auf unserem Display abspielen.“

3D Bild TriLite

TriLite

So könnte die Werbetafel in Zukunft aussehen

„Die Basistechnologie wurde bereits 2011 erfunden. An der TU Wien wurde an drei Instituten unter anderem an der Steuerung der Trixel und an ihrer Verbindung untereinander gearbeitet. Die Technologie ist heute bereits marktreif und wir sind derzeit weltweit auf der Suche nach Partnern für die Massenproduktion.“ sagt Franz Fidler, Technischer Leiter von TriLite Technologies.

Verkehrsbestimmungen für Hoverboards

Eines der bekanntesten technischen Errungenschaften des Filmes ist leider noch nicht auf unseren Straßen zu sehen. Das „Hoverboard“, mit dem sich Marty McFly fliegend durch die Straßen und über Wasser bewegt, wurde noch nicht für den Massenmarkt entwickelt. Mit dem nötigen technischen Aufwand und erheblichen Einschränkungen kann man zwar schon auf einem Hoverboard umherschweben, doch an die Vorlage aus „Zurück in die Zukunft II“ kommen diese Prototypen bei weitem nicht heran.

Wer trotzdem bereits mit einem Hoverboard unterwegs ist, sollte sich an die Verkehrsbestimmungen für Hoverboards in Österreich halten. Das Verkehrsministerium hat dazu eigens Fragen zur Rechtssicherheit beantwortet. „Das Hoverboard ist grundsätzlich ein ‚Kleinfahrzeug zur Verwendung außerhalb der Fahrbahn‘, ähnlich wie ein Skateboard oder ein Kickboard. Da es auch geeignet ist, Personen in der Luft ohne mechanische Verbindung mit der Erde fortzubewegen, gilt es aber auch als Luftfahrzeug“, so das Ministerium.

Hoverboard

Back to the Future

Hoverboard

Roboter, die Hunde Gassi führen, fliegende Autos oder Jacken, die sich der Größe des Trägers anpassen und sich selbst blitzschnell trocken blasen, gibt es hingegen noch nicht. Wo der Film allerdings nicht daneben lag, sind Restaurants ohne Kellner. Marty McFly wird im Film von einer Art künstlichen Intelligenz bedient.

Wie die deutsche Zeitung „Die Welt“ berichtet, haben in Asien bereits Roboter-Restaurants eröffnet. Die Servier-Roboter strotzen zwar noch nicht vor künstlicher Intelligenz, diese Fiktion ist aber - zumindest in China - bereits Realität. Die Inflation ist jedoch noch nicht so weit fortgeschritten, dass eine Pepsi, wie im Film, 50 Dollar kostet.

Sitzprobe im DeLorean

Viele Wiener Kinos bieten ein Triple-Feature von „Zurück in die Zukunft“ am Abend an. Im Studentenlokal „Travel-Shack“ wird eine Party zum Film stattfinden, bei der vor dem Eingang des Lokals zwischen 21.00 und 24.00 Uhr ein DeLorean, das Automodell mit dem Marty McFly durch die Zeit reisen konnte, geparkt sein wird. So kann ein jeder darin Platz nehmen und einen thematischen Schnappschuss machen.

In der Arena Wien kann man etwas verspätet am 31. Oktober eine „Back to the Future“- Party mit Live-Musik von Oh-Fi, Hans Schrammel Blues Experience und Nonsense erleben.

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