Kampagne zu Schlaganfällen

Je länger es braucht, nach einem Schlaganfall Patienten ins Krankenhaus zu bringen, desto größer sind die Folgeschäden. Der ASBÖ startet deshalb eine Kampagne zum Erkennen der Symptome, unter anderem mit TV-Spots mit Andreas Lust.

Einer Umfrage zufolge wusste ein Drittel der Befragten nicht, wie man bei einem Schlaganfall Erste Hilfe leisten kann. Deshalb will der Samariterbund mit einer Kampagne die Prävention unterstützen. „Ein Schlaganfall kann jeden treffen und je mehr Menschen die Symptome erkennen und wissen, wie sie im Notfall handeln müssen, umso weniger Patienten mit Folgeschäden gibt es“, erklärte Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des ASBÖ, die Initiative am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Häufigste Alarmsignale sind eine halbseitige Schwäche, (bei 50 Prozent), gefolgt von halbseitigen Taubheitsgefühlen (35 Prozent) und unterschiedlichen Sehstörungen. 18 Prozent erleiden darüber hinaus Sprachstörungen. Neun von zehn Fällen können anhand dieser Kriterien zugeordnet werden.

Schlaganfall, Symtome rasch erkennen

Der Samariterbund versucht mit einer neuen Kampagne, die Prävention bei Schlaganfällen zu verbessern.

Patienten immer öfter jünger als 45 Jahre

23.000 Menschen erleiden pro Jahr in Österreich einen Schlaganfall. Immer mehr Patienten sind unter 45 Jahre alt. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) behält durch die Durchblutungsstörung bzw. Blutung des Gehirns eine bleibende Behinderung zurück. Innerhalb von maximal viereinhalb Stunden ließen sich in den meisten Fällen Folgeschäden vermeiden, hieß es am Dienstag.

Der Samariterbund setzt auf Früherkennung, Erste Hilfe und auch die Verständigung der Rettung. Grundsätzlich gelte: „Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall“, so Hundsmüller. „Immer Zweifelsfall immer 144 wählen“. Und zwar sofort. Nicht selten wird ganz bewusst abgewartet, sobald die Akut-Situation vorüber ist. Versäumnisse können aber oft nicht mehr aufgeholt werden. Verzögerungen führen meist zu einem irreparablem Absterben von Gewebe bzw. Nervenzellen des Gehirns. „Time is Brain“ brachte es der Wiener Neurologe Wilfried Lang auf den Punkt.

Einseitige Blindheit oder Sprachstörungen sind Symptome eines Schlaganfalls. Eine abwartende Haltung der Betroffenen führt oft zu Verzögerungen beim Transport ins Spital. „Oft werden die Symptome richtig als Schlaganfall beurteilt, aber die Bedrohlichkeit nicht richtig eingeschätzt: Wissen ist nicht genug, wir müssen es anwenden. Time is brain!“, meinte Wilfried Lang von der Österreichischen Schlaganfallgesellschaft.

Andreas Lust in TV-Spot zum frühen Erkennen von Schlaganfällen

ORF

TV-Spot mit Andreas Lust

Welttag des Schlaganfalls am 29. Oktober

Rund um den Welttag des Schlaganfalls am 29. Oktober werden im Fernsehen und Radio Spots gezeigt, in denen Schauspieler Andreas Lust das Opfer eines Schlaganfalles spielt. Parallel dazu wird es eine Plakat- und Inseratenkampagne geben, die auch Angehörige und Betroffene zu Wort kommen lässt.

Lust hat sich bereit erklärt, kostenlos für die Kampagne zur Verfügung zu stehen. „Erste Hilfe leisten zu können sehe ich als pflegenswertes Kulturgut. Ich stelle mich dem österreichischen Samariterbund zur Verfügung, weil die Samariter allen Menschen helfen, die Hilfe nötig haben, und das gestern schon und morgen auch noch. Egal für welche Art von Notfall“, meinte Lust. Gedreht wurde in den Guxtu-Filmstudios, die ihre Räume für das Fotoshooting für die Plakate kostenlos zur Verfügung stellten.

Im Spot wird auch der sogenannte FAST-Test zur Selbstdiagnose erläutert. F-A-S-T steht für Face - Arms - Speech - Time (Gesicht - Arme - Sprache - Zeit) und fasst die zentralen Symptome zusammen. Acht von zehn wussten mit dem Begriff „Stroke Unit“ (Spezialisierte Schlaganfallstation) nichts anzufangen. Fast die Hälfte (48 Prozent) geht davon aus, dass die Erkrankung in erster Linie ältere Menschen über 70 betrifft.

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