Eurowings nimmt Flüge ab Wien auf

Im Kampf gegen easyJet und Co. ist Eurowings, die neue Billigschiene der AUA-Mutter Lufthansa, Anfang November erstmals in Wien abgehoben. Der AUA-Betriebsrat und die Gewerkschaft warnen indes etwa vor Lohndumping.

Für 12.10 Uhr war unter der Flugnummer „EW 5922“ der Erstflug geplant. Dieser ging nach Barcelona, am Abend fand dann der erste Flug nach London-Stansted statt. Dazwischen gab es eine feierliche Eröffnung der neuen Flugstrecken. Am Dienstag geht es dann erstmals nach Mallorca.

Expansion als Feier einer neuen Airline inszeniert

Die neu gegründete Eurowings Europe mit Sitz in Wien-Schwechat, im Firmenbuch als EWAT GmbH eingetragen, soll ihren Flugbetrieb aber erst Ende März aufnehmen. Bis dahin fliegen ab Wien Flieger der bereits bestehenden Schwestergesellschaft Eurowings Düsseldorf.

Zwei Stewardessen der Eurowings

APA/dpa/Oliver Berg

Trotzdem wurde die Expansion des Lufthansa-Konzerns unter der Marke Eurowings am Flughafen Wien wie der Start einer neuen Airline gefeiert. Zu einem Fototermin am Airport am Nachmittag kamen unter anderem die Vorstände von Eurowings, Flughafen-Chef Julian Jäger und der Geschäftsführer des Wien Tourismus, Norbert Kettner.

Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt  und AUA-Vorstand Kay Kratky (l.) während der Pressekonferenz  anl. der Erstflüge von Eurowings

APA/Pfarhofer

Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt und AUA-Vorstand Kay Kratky (l.)

AUA-Betriebsrat und die Gewerkschaft warnen

Der größte Kunde des Wiener Flughafens, die Austrian Airlines (AUA), könnte künftig aber Strecken an Eurowings abgeben, „wenn wir glauben, dass die Kollegen von Eurowings dort deutlich besser aufgestellt sind“, wie der neue AUA-Chef Kay Kratky am Freitag erklärt hatte.

Grund genug für den AUA-Betriebsrat und die Gewerkschaft vida, vor Lohndumping und Unterwanderung des AUA-Kollektivvertrages zu warnen. Vor allem junge Copiloten seien in einem Abhängigkeitsverhältnis, das der Lufthansa-Konzernvorstand beinhart ausnütze. Die Lufthansa kündigte kürzlich an, in Österreich einen Eurowings-KV verhandeln zu wollen.

In Deutschland haben die Lufthansa-Piloten bereits 13 Mal gestreikt, unter anderem weil bei Eurowings Piloten mit deutlich geringeren Gehältern eingesetzt werden. Nun streiken auch die Flugbegleiter der AUA-Mutter erstmals.

Notlösung nach Intersky-Pleite

Nach der Intersky-Pleite zeichnet sich zumindest für zwei der eingestellten InterSky-Flugverbindungen kurzfristig eine Notlösung ab. Angeblich wird laut APA die Lufthansa-Billigtocher Eurowings ab 26. November einspringen - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

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