Philharmoniker-Haus für Flüchtlinge

Die Wiener Philharmoniker schaffen in Niederösterreich ein Haus für Asylwerber. Ein früheres Gasthaus in St. Aegyd wird dafür adaptiert. Organisation, Finanzierung und teilweise auch die spätere Betreuung übernehmen die Philharmoniker.

Man wolle nicht nur ein „Zeichen der humanitären Gesinnung“ setzen, sondern „einen Raum für Verständigung eröffnen, von der alle langfristig profitieren, auch die Gemeinde und letztlich unsere Gesellschaft“, so die Philharmoniker. Im Gastraum des Hauses sollen Sprachkurse und Begegnungen stattfinden, die Philharmoniker wollen in dem Haus Kammerkonzerte anbieten und direkten Kontakt mit den Bewohnern halten.

Philharmoniker Haus für Asylsuchende

Wiener Philharmoniker

Ankauf so rasch wie möglich

Das Gebäude soll möglichst rasch um 250.000 Euro angekauft und baulich adaptiert werden, sodass „so bald wie möglich“ Asylwerber in die vier entstehenden Wohneinheiten einziehen können, wie Projektleiter Norbert Täubl im APA-Gespräch sagte. Der Einzug wäre eventuell schon im Jänner möglich.

Philharmoniker Haus für Asylsuchende

Wiener Philharmoniker

Philharmoniker-Haus für Asylsuchende

Betrieben wird die Unterkunft künftig vom Diakonie Flüchtlingsdienst. Das Engagement der Philharmoniker endet jedoch nicht mit der Aufbringung der Mittel für das Gebäude, vielmehr handle es sich um eine nachhaltige Patenschaft. Begleitet wird das Projekt sowohl wissenschaftlich als auch in Form einer filmischen Dokumentation. Die Bevölkerung sei bereits im Vorfeld in die Planungen eingebunden gewesen.

Crowdfunding-Kampagne startet am Montag

Über die Crowdfunding-Schiene erhofft man sich innerhalb der nächsten 60 Tage Spenden von über 75.000 Euro, die in den Kauf des Hauses fließen sollen. Mit dabei sein kann man bereits ab 20 Euro, für die man eine Stofftasche mit einem noch zu bestimmenden Slogan erhält. Für 40 Euro gibt es Karten zu Generalproben des Orchesters, für 100 Euro ist man zur Eröffnung des Hauses eingeladen.

Veranstaltungshinweis

Das Benefizkonzert „Wiener Philharmoniker-Haus für Asylsuchende“ ist am 5. Dezember um 19.30 Uhr im Festspielhaus St. Pölten zu sehen.

Weiters gibt es u. a. VIP-Tickets für das Sommernachtskonzert (200 Euro) und Stehplatzkarten für das Neujahrskonzert (500 Euro). Auch Tagesausflüge gemeinsam mit naturbegeisterten Philharmonikern stehen zur Auswahl (250 Euro). Für 2.500 Euro kann man eine von vier Patenschaften für eine Flüchtlingsfamilie übernehmen.

Multimediale Information über Projekt

Über die Fortschritte und Aktivitäten des Philharmoniker-Hauses wird man sich auf zahlreichen Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram informieren können. Wer sich nicht (nur) via Crowdfunding beteiligen will, kann am 5. Dezember ins Festspielhaus St. Pölten kommen, wo im Rahmen eines Benefizkonzerts u. a. Valentina Nafornita und Michael Schade sowie Formationen wie etwa die Philharmonics und Phil Blech mit Werken von Mozart, Schubert und Rossini auftreten.

Pflegeeltern für minderjährige Flüchtlinge

Ebenfalls um Flüchtlinge, in diesem Fall aber um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, kümmert sich das Wiener Jugendamt. Es bietet erneut einen Informationsabend für jene an, die Interesse daran haben, ein Kind im Alter zwischen acht und 14 Jahren bei sich aufzunehmen.

Informationsabend der MAG ELF

Der Informationsabend findet am 25. November von 18.00 bis 20.00 Uhr in der Wasnergasse 33, 1200 Wien statt. Um Anmeldung unter kanzlei-rap@ma11.wien.gv.at wird gebeten.

Expertinnen und Experten der MAG ELF und der Asylkoordination berichten über die Schicksale der Kinder, ihre Bedürfnisse, die Kontakte zur Familie, ihre rechtliche Situation und über alles, was vor der Entscheidung, ein Flüchtlingskind bei sich aufzunehmen, zu bedenken ist. Außerdem werden für aufnehmenden Familien die zu absolvierende kurze Ausbildung sowie die unterstützenden Angebote der MAG ELF vorgestellt.

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