Freigabe von Pannenstreifen: Weniger Stau

Weniger Stau gibt es einem Test der ASFINAG zufolge durch die Freigabe von Pannenstreifen im Früh- und Abendverkehr. Der Computertest fand unter anderem auf der A4 in Wien statt, für die Tangente ist die Freigabe kein Thema.

„Der Verkehr wird flüssiger. Damit wird die Verkehrssicherheit höher, man hat weniger Auffahrunfälle. Wenn man nicht so lange steht, sind auch weniger Emissionen für die Umwelt da“, bilanzierte Rainer Kienreich, Geschäftsführer der ASFINAG, im Ö1-Morgenjournal. An den drei Standorten auf der A4 in Wien Richtung Schwechat sowie in Innsbruck und Salzburg wurde mittels Computersimulationen getestet, ob eine Freigabe möglich ist.

„Ab welcher Verkehrsstärke schaltet man das, wo schaltet man es wieder weg, welches Equipment braucht man, sprich Videoüberwachung, elektromaschinelle Anlagen, Meldeschleifen“, fasste Kienreich die Anforderungen für den Test zusammen. Zudem hätten Erfahrungen aus den Niederlanden und Deutschland gezeigt, dass die Pannenstreifenfreigabe zu rund fünf bis 20 Prozent weniger Stau führen würden.

Kein Thema für Süd-Ost-Tangente

Für die Süd-Ost-Tangente haben dagegen Computersimulationen gezeigt, dass die Freigabe von Pannenstreifen nichts bringen würde, so Kienreich gegenüber „Radio Wien“: „Weil der Verkehr nicht in das Straßennetz der Stadt Wien abgeleitet werden kann. Wenn dann ein zusätzlicher Fahrstreifen der Tangente freigegeben wird, wäre das kein großer Zugewinn für einen flüssigeren Verkehr.“

Signale für Überkopfwegweiser geplant

Im Rahmen der Testphase wurden auch Signale für Überkopfwegweiser ausgearbeitet. „Das schaut ähnlich aus wie die bereits bekannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen, da wird es zusätzliche Signalisierungen geben. Man sieht mit einem grünen Pfeil die Anzeige, dass man den Pannenstreifen benutzen kann“, so Kienreich.

Pannenstreifen sollen laut Konzept im Früh- und Abendverkehr jeweils zwei bis drei Stunden benutzbar sein. Allerdings werden die Pannenstreifen nicht überall zur Verfügung stehen, weil ausreichend Platz benötigt wird. „Man muss überall mindestens auf 12,5 Meter verbreitern, damit man vier Fahrspuren mit Mitteltrennung unterbringen kann. Die technische Planung beginnt jetzt“, meinte Kienreich.

Pro Standort würde die Umstellung rund neun Millionen Euro kosten. Für die Benützung der Pannenstreifen bei Staus ist jedenfalls eine Änderung der Straßenverkehrsordnung notwendig. Die entsprechende Gesetzesänderung kann dann nicht vor 2019 in Kraft treten.

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