„Alles wird gut“ für Oscar nominiert

Der österreichisch-deutsche Kurzfilm „Alles wird gut“ ist für einen Oscar nominiert. Patrick Vollrath darf sich mit seinem Abschlussfilm an der Filmakademie Wien Hoffnung auf einen Preis in der Kategorie „Best Live Action Short Film“ machen.

„Höher geht’s nicht, das ist wie WM-Finale“, sagte der deutsche Jungregisseur Vollrath. Die Möglichkeit einer Oscar-Nominierung hatte er „verdrängt“. Im Moment aber fühle es sich „wahnsinnig schön“ an. Er freue sich darauf, werde „heute Abend mein Team zu sehen und ein Bier zu trinken.“ Die Verleihung im Dolby-Theatre wolle der 30-Jährige auf jeden Fall besuchen und „bis dahin alles an Vorfeiern mitnehmen“. Über einen etwaigen Gewinn denke er noch nicht nach: „Allein dabei zu sein, ist der absolute Knüller!“

Patrick Vollrath

Patrick Vollrath

Für den Oscar nominiert: Patrick Vollrath

Als gebürtiger Deutscher, der an der Filmakademie Wien studiert und „Alles wird gut“ ebenda als Abschlussfilm realisiert hat, gehe er sowohl für Österreich als auch für Deutschland ins Oscar-Rennen. „Ich bin Deutscher, aber mein Team ist fast ausschließlich aus Österreich, das Geld kommt aus Österreich, hier wurden wir gefördert und unterstützt“, so Vollrath, der mit der Bezeichnung „österreichisch-deutscher Regisseur“ „gut leben kann“: „Ich bin gerne hier und arbeite auch gerne hier.“

Wochenendvater plant Entführung

„Alles wird gut“ (englischer Titel: „Everything will be okay“) erzählt von einem Wochenendvater (Simon Schwarz), der seine achtjährige Tochter (Julia Pointner) heimlich außer Landes bringen will. Das 30-minütige Vater-Tochter-Drama, bei dem der 1985 in Niedersachsen geborene Vollrath Drehbuch, Regie, Produktion und Schnitt verantwortete, wurde im Vorjahr auch in den Kurzfilmwettbewerb der „Semaine de la Critique“ nach Cannes eingeladen sowie u.a. mit dem Max-Ophüls-Preis als bester mittellanger Film und mit dem First Step Award ausgezeichnet.

Auch für den Österreichischen Filmpreis, der kommenden Mittwoch in Grafenegg vergeben wird, ist der Film nominiert. Anlässlich der Gala feiert „Alles wird gut“ auf ORF III seine TV-Premiere.

Simon Schwarz

Patrick Vollrath

Simon Schwarz in „Alles wird gut“

Oscar-Verleihung am 28. Februar

Für die 88. Academy Awards hat sich der Film durch den Gewinn eines bronzenen Studenten-Oscars qualifiziert - mehr dazu in „Studenten-Oscar“ für Wiener Regisseur. Die Oscars werden am 28. Februar zum 88. Mal in Los Angeles vergeben. Die Nominierung von „Alles wird gut“ gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences heute bekannt - mehr dazu in Oscar-Chancen für Wiener Regisseur.

Der gebürtige Deutsche Vollrath studierte seit 2008 an der Wiener Filmakademie in der Klasse von Oscarpreisträger Michael Haneke. 2011 und 2013 gewann er den wichtigsten Werbe-Nachwuchswettbewerb in der Kategorie Film - die Cannes Young Lions Österreich. 2013 war er Teilnehmer des Berlinale Talent Campus. 2015 schloss er sein Filmstudium mit Auszeichnung ab.

Große Freude an der Filmakademie in Wien

Dass der deutsche Jungregisseur Chancen auf eine Goldstatuette in der Kategorie „Best Live Action Short Film“ hat, löst in Wien helle Freude aus. „Wir sind im Oscar-Fieber! We all dream in Gold“, zeigte sich Filmakademie-Pressesprecherin Katja Jäger gegenüber der APA euphorisch über die Nachricht aus L.A..

Schließlich sei es das erste Mal, dass ein Student des Hauses Chancen auf einen Oscar habe. Man habe die heutige Verkündung der Nominierungen zwar nicht kollektiv am Institut sehen können, es sei aber nicht ausgeschlossen, dass die Leitung wie zuvor beim Studenten-Oscar für die Gala am 28. Februar nach Hollywood fliege.

„Diese Oscar-Nominierung ist eine echte Sensation“, kommentierte auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) die Nachrichten aus Los Angeles: „Jetzt gilt es zunächst einmal, Daumen halten.“ Schließlich muss sich Vollrath erst gegen Basil Khalils Palästina-Drama „Ave Maria“, den Anti-Kriegsfilm „Day One“ von Henry Hughes, Jamie Donoughues Kosovo-Drama „Shok“ und „Stutterer“ Benjamin Cleary und Serena Armitage über einen Drucker mit Sprachstörung durchsetzen. Gartulationen kamen auch von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ).

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