Schwedenplatz: Bürger können Ideen bewerten

Die Neugestaltung des Schwedenplatzes geht in die nächste Runde. Bis Sommer soll nun aus sechs Einreichungen von Architekten eine ausgewählt werden. Auch die Bürger können die Vorschläge besichtigen und bewerten.

Die sechs Entwürfe sind als Grobkonzepte in der „Dialogbox“ am Schwedenplatz zu besichtigen. Das Containerbüro, wo sich Bürger informieren und ihre Anliegen deponieren können, ist bis Sonntag, 14. Februar, geöffnet. Beteiligen kann man sich außerdem online (siehe Linkliste).

Schwedenplatz Neugestaltung

ORF Wien

Planungsstadträtin Maria Vassilakou und Bezirksvorsteher Markus Figl betrachten die Ideen

Grüninseln und Überdachungsmodule

Ziel sei es unter anderem, mehr Grünraum, bessere Aufenthaltsqualität und mehr Sitzgelegenheiten bzw. Spielflächen zu schaffen, fasste Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Montag bei einem Pressetermin noch einmal zusammen. Die Vorgaben sind schon länger bekannt: Der Schwedenplatz soll mehr als Piazza wahrgenommen werden, der „Verhüttelung“ - Stichwort Fast-Food-Stände etc. - Einhalt geboten, Taxistände und Busstationen besser organisiert und grundsätzlich mehr Platz für Fußgänger und eine bessere Anbindung an den Donaukanal geschaffen werden.

Die sechs Einreichungen versuchen die Vorgaben unterschiedlich zu lösen: etwa durch großzügige Grüninseln, Wasserelemente, Überdachungsmodule oder eine durchgängige Pflasterung ohne Höhenunterschiede. Die Wünsche der Bürger sollen in die Vorschläge noch eingearbeitet werden. Danach wird - bis Sommer - ein endgültiger Sieger ermittelt.

Schwedenplatz Neugestaltung

ORF Wien

Die Vorschläge sind in einem Container ausgestellt

Jury wählte aus 60 Einreichungen aus

„Schandfleck“, „zu viele Straßenbahnschienen“, „So kann es nicht weitergehen“: Wie es mit dem Schwedenplatz weitergehen könnte, darüber wurde schon viel diskutiert. Im Herbst des Vorjahres wurde auf Grundlage einer Bürgerbefragung ein Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Platzes ausgeschrieben - mehr dazu in Ausschreibung für „Schwedenplatz neu“ startet. Eine Jury nahm aus 60 internationalen Einreichungen sechs Vorschläge in die engere Wahl.

Wegnahme einer Abbiegespur möglich

Wann konkret gebaut wird, konnte Vassilakou am Montag noch nicht sagen. Der Start soll aber jedenfalls noch in dieser Legislaturperiode - sie dauert planmäßig bis 2020 - fallen. Ein konkretes Budget für die Neugestaltung des sechs Fußballfelder großen Areals gibt es noch nicht. Die Ressortchefin rechnet aber mit einem zweistelligen Millionenbetrag. Verkehrstechnisch sei auch die Wegnahme einer Abbiegespur in Richtung 20. Bezirk denkbar, wobei dies keine Beeinträchtigungen für den Verkehrsfluss mit sich bringe, verwies sie auf entsprechende Analysen.

Schwedenplatz Neugestaltung

ORF Wien

Der „Verhüttelung“ des Schwedenplatzes soll Einhalt geboten werden

City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) ist davon nicht allzu begeistert. „Da bin ich eher skeptisch“, sagte er am Rande des Pressetermins zur APA. Man müsse sich das noch anschauen. Konkret hofft er, dass die Neugestaltung „keine reine Behübschung“, sondern ein Gesamtprojekt werde. Ob der Bezirk dafür was zuschießen wird? „Die Finanzierungsfrage ist noch offen, aber ich verweise darauf, dass der erste Bezirk nur ein Budget von rund 4,5 Mio. Euro pro Jahr hat“, meinte Figl.

Unterführung kein Thema mehr

Schon jetzt ist wohl sicher, dass es keine Unterführung des Schwedenplatzes geben wird. „Selbstverständlich wäre das schön, wenn man eine Untertunnelung schafft, eine Überplattung schafft, hier den Schwedenplatz mehr an das Donaukanalufer heranführt. Die Frage ist natürlich am Ende des Tages, was man sich leisten kann und was dann tatsächlich möglich ist“, so Figl im Vorfeld.

Links: