Aleviten gegen „Zwangsislamisierung“

Am Samstag hat die „Föderation der Aleviten“ dagegen protestiert, mit dem Islamgesetz in eine andere Religionsgesellschaft hineingezwängt zu werden. Laut Polizei nahmen 2.800 Menschen an der Demo am Ring teil.

„Das Alevitentum ist ein eigenständiger Universalglaube und keine islamische Konfession. Das Nähe-Distanz-Verhältnis zwischen dem Islam und dem Alevitentum entspricht in etwa dem des Judentums mit dem Christentum. Daher sagen wir Aleviten Nein zur Zwangsislamisierung durch das Kultusamt“, heißt es in einer Aussendung der Demo-Veranstalter.

Aleviten demonstrieren am Ring

Aleviten haben am Samstag am Ring protestiert. Das österreichische Islamgesetz würde sie in eine Religion zwingen, die nicht die ihre sei.

Kritik an Islamgesetz

Durch das neue Islamgesetz sind religiöse Belange den gesetzlich anerkannten islamischen Glaubensgemeinschaften - sprich der IGGiÖ und der Alevitischen Glaubensgemeinschaft (ALEVI) - vorbehalten. Die Mitglieder der Föderation der Aleviten Gemeinden in Österreich (AABF) wollen sich jedoch nicht „unter der Schirmherrschaft der Islamischen Alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IAGÖ bzw. ALEVI) assimilieren“, wie sie sagen - mehr dazu in Islamgesetz: Alter Wein in neuen Schläuchen (religion.ORF.at).

101 Demos am Ring im Vorjahr

Die Wiener Händler ärgern sich hingegen über die häufigen Sperren der Ringstraße wegen Demonstrationen und beklagen die damit verbundenen Umsatzeinbußen für die Handelsbetriebe. Die Ringstraße sei die am häufigsten gesperrte Straße Europas. 101 Demonstrationen hätten im Jahr 2015 den Innenstadtverkehr lahmgelegt - mehr dazu in Wiener Handel kritisiert häufige Ringsperren

„Marsch der seltenen Krankheiten“

Am Samstag fand noch eine zweite Kundgebung in Wien statt: Rund 480 Personen nahmen beim „Marsch der seltenen Krankheiten“ vom Westbahnhof über die Mariahilfer Straße bis zum MuseumsQuartier teil. Angehörige, Betroffene und Ärzte machten darauf aufmerksam, dass rund 400.000 Österreicher an seltenen Krankheiten leiden, Medikamente oft erst entwickelt werden müssen und Therapien teuer sind.