Schwerverletzte bei Massenschlägerei

Bis zu 40 Personen sind laut Polizei Samstagabend an einer Schlägerei zweier Jugendgruppen in Wien-Brigittenau beteiligt gewesen. Sieben Menschen wurden durch Messerstiche verletzt, zwei schwebten in Lebensgefahr.

Im Jugendzentrum in der Engerthstraße hatten sich junge Männer aus Tschetschenien zusammengefunden. Sie wurden gegen 17.50 Uhr von einer zahlenmäßig weit größeren Gruppe afghanischer Jugendlicher, die Rede ist von bis zu 40 Personen, aus dem Heim gelockt und dann angegriffen.

Jugendzentrum

ORF

Zuvor dürften Mitglieder der Gruppen einander auf Facebook beleidigt haben, wie Polizeisprecher Paul Eidenberger sagte. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen schließt die Polizei nicht aus, dass sich die Gruppen zu der Schlägerei auch verabredet haben könnten.

Messer, Eisen- und Holzstangen als Waffen

Eine Sozialarbeiterin der Jugendherberge versuchte noch vergeblich, die Gruppen von Jugendlichen und jungen Männern im Alter von 15 bis 25 Jahren voneinander zu trennen. Die Polizei sprach von tumultartigen Szenen. Opfer sollen gleichzeitig von bis zu fünf Angreifern attackiert worden sein.

TV-Hinweis

Ein Beitrag dazu ist in „Wien heute“ am 6. März um 19.00 Uhr in ORF2 zu sehen.

Neben Messern waren die Beteiligten auch mit Holzlatten und Eisenstangen bewaffnet. Die Kämpfe verlagerten sich teilweise auf die Straße vor dem Jugendtreff, sollen aber nur einige Minuten lang gedauert haben. Opfer wurden durch Messerstiche in Bauch, Brust, Rücken und Gesicht verletzt. Zwei der Opfer befanden sich zunächst sogar in akuter Lebensgefahr, sind mittlerweile aber wieder außer Lebensgefahr.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Sechs Mitglieder der afghanischen Gruppe wurden auf der Flucht in der Denisgasse gestellt und festgenommen. „Es wurden zwei Mordversuche und fünf schwere Körperverletzungen angezeigt“, sagte Eidenberger. Das Landeskriminalamt übernahm noch in der Nacht die Ermittlungen.

Laut Eidenberger flüchteten zahlreiche Beteiligte noch vor dem Eintreffen der Polizei. Ein Blutspürhund sowie ein Spezialfährtenhund kamen bei der Fahndung zum Einsatz. Die Polizei konnte so Metallrohre als mutmaßliche Tatwerkzeuge sicherstellen.

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