Oberleitung als Todesfalle für Schwäne

Beim Floridsdorfer Wasserpark verenden in letzter Zeit auffällig viele Schwäne. Der Grund für die Todesserie ist eine S-Bahn-Brücke samt Hochspannungsleitung. Die ÖBB haben bereits reagiert, bisher allerdings ohne Erfolg.

Beim Versuch, die S- und U-Bahn-Brücke zu überfliegen, wird vielen Schwänen die Oberleitung zum Verhängnis. Der Vögel- und Naturbeobachter Harald Illsinger verfolgt dieses Phänomen genau und dokumentiert diese Verhängnisse mit seiner Kamera. „Auf meinen Fotos sieht man einen Schwan, der auf Fußgänger stürzt, Schwäne, die direkt in die Oberleitung fliegen“, so Illsinger im Gespräch mit „Wien Heute“.

Schwäne

Harald Illsinger

Viele Schwäne verheddern sich in der Oberleitung

Schwäne sehen Hindernis zu spät

Die Brücke befindet sich direkt in der Flugroute für Wasservögel zwischen neuer und alter Donau. Reiher, Enten oder Möwen können oft noch ausweichen, für die schweren Schwäne reicht der Schwung nicht aus, sie fliegen nicht hoch genug. „Schwäne haben die Augen seitlich angeordnet. Er sieht dieses dünne Hindernis relativ spät. Außerdem kommt er mit einem Tempo von 70 km/h angeflogen - und für ein Ausweichmanöver, das bei einem Schwan bis zu 100 Meter ausmachen kann, ist es oft zu spät.“

Schwäne

Harald Illsinger

Ein verendeter Schwan auf den Bahngleisen

Täglich sollen mehr als 50 Schwäne und Hunderte andere Vögel die Brücke überfliegen. Unter der Brücke durch funktiert das nicht - wegen eines aufgeschütteten Dammes. Den ÖBB ist das Hindernis durchaus bekannt, sie haben mit schwarzen, runden Platten ein sichtbares Zeichen dagegen gesetzt - bisher jedoch ohne Erfolg. „Die ÖBB-Mitarbeiter sammeln in der Früh die Vögel ein und entsorgen sie in Plastiksäcken“, so Illsinger.

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