Andreas Khol: „EU-Notstand erreicht“

Die EU habe den Notstand erreicht, hat Andreas Khol, der Präsidentschaftskandidat der ÖVP, im „Wien heute“-Interview gesagt. Sein Alter von 74 Jahren sei für das Präsidentenamt nicht relevant, als Tiroler hätte er einen Bonus in Wien.

„Den EU-Notstand haben wir im Sinne der EU-Regelungen sicherlich erreicht, denn sonst könnten wir ja gar nicht Kontrollen einführen“, so Andreas Khol. Der Grenze, die zwischen Nord- und Südtirol am Brenner wieder aufgebaut werden soll, sieht Khol mit gemischten Gefühlen entgegen. „Für die Arbeitnehmer in Tirol ist es unglaublich wichtig, dass hier kein Chaos ausbricht. Daher muss ich meine Befindlichkeit zurückstecken und die Interessen meines Landes schützen“ - mehr dazu in Brenner: 1 Mio. für Grenzkontrollen.

Andreas Khol

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Khol kommt aus Tirol, wohnt inzwischen in Hietzing, möchte dort auch bleiben

Khol für Kreuz im Klassenzimmer

In einer Rede vor der Muslimischen Jugend Österreichs vor zehn Jahren bezeichnete Khol die Anwesenden als die Zukunft Österreichs. Dazu Khol heute: „Jeder Mensch braucht meiner Meinung nach ein Obdach über der Seele, ob das der Glaube an Jesus Christus ist oder der Islam, das ist in einem Land wie unserem gleichwertig. Wir haben die Religionsfreiheit.“

Die Muslimische Jugend sei außerdem eine in der Bundesjugendvertretung vertretene österreichische Organisation, bestehe zum größten Teil aus österreichischen Staatsbürgern und würde „unsere Kultur“ anerkennen. „Als es den Streit um die Kreuze in den Klassenzimmern gab, hat die Islamische Glaubensgemeinschaft sich für die Kreuze ausgesprochen“, so Khol, der ebenfalls für Kreuze in Klassenzimmern eintritt - mehr dazu in Streit um Schulkreuze geht weiter (wien.ORF.at; 12.2.2014).

„Niederösterreich mobilisiert voll“

Dass Khol nach Erwin Pröll als zweite Wahl der ÖVP für den Bundespräsidenten gilt, stört den 74-Jährigen nicht. Auch den Wechsel zwischen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und dem niederösterreichischen Finanzlandesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka nimmt er gelassen. „Ich kommentiere innerparteiliche Entwicklungen nicht mehr, weil ich ungleich anderer Kandidaten meine politischen Funktionen alle zurückgelegt habe. Das heißt, ich habe an diesen Entscheidungen nicht mitgewirkt.“

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Gespräch mit Andreas Khol

ÖVP-Präsidentschaftskandidat Andreas Khol im Interview mit ORF-Wien-Chefredakteur Paul Tesarek.

Khol hätte als Bundespräsident jedoch das Team um Mikl-Leiter, Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) gerne im Amt gesehen. „Denn die sind sehr erfolgreich und sehr gut unterwegs. Die höchst persönliche Entscheidung von Johanna Mikl-Leitner muss man akzeptieren. Reisende kann man nicht aufhalten. Mir hat das im Wahlkampf überhaupt nicht geschadet. Im Gegenteil: Niederösterreich mobilisiert voll.“

Andreas Khol

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Alter „keine politische Kategorie“

Die Frage des Alters sei laut Khol keine politische Kategorie. „In einem politischen Land, wo ein 27-Jähriger Außenminister werden kann, Sebastian Kurz, und das bestens macht, kann auch ein 74-Jähriger, wenn er fit ist, Bundespräsident werden.“

Als Tiroler fühlt er sich in Wien geschätzt. Das merke Khol vor allem beim Autofahren. „Ich bin ja viele Jahre mit Tiroler Nummer gefahren - und da hat man mich immer von einer Spur auf die andere wechseln lassen. Die Tiroler haben einen Bonus in Wien.“

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