Fünf BP-Kandidaten wählten in Wien

Mit etwas mehr als 38 Prozent um 14.00 Uhr ist die Beteiligung an der Bundespräsidenten-Wahl 2016 in Wien höher als bei der vorangegangen BP-Wahl 2010. Alle Kandidaten haben ihre Stimme abgegeben.

Die Wahlbeteiligung für die Bundespräsidentenwahl 2016 in Wien lag um 14.00 Uhr bei 38,29 Prozent. Im Vergleich dazu belief sich die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundespräsidentenwahl 2010 um diese Uhrzeit bei 34,45 Prozent, hieß es nach Angaben der Wiener Landeswahlbehörde. Die endgültige Wahlbeteiligung (inkl. der Briefwahlkarten) betrug 2010 51,71 Prozent.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 24.4.2016, 19.00 Uhr, ORF 2

Griss vergaß ihren Ausweis

„Hoffentlich habe ich ihn mit“, sagte Irmgard Griss nach der Aufforderung der Wahlhelfer im Wahllokal im 1. Wiener Gemeindebezirk, einen Lichtbildausweis zu zücken. Der abschließende Befund war negativ. „Also ich glaube, dass sie die Frau Doktor Griss ist“, wurde ihr jedoch in Anwesenheit von Journalisten das Vertrauen ausgesprochen. Auch Griss zeigte sich zuversichtlich für den Ausgang der Wahl und sieht sich angesichts des Wahlkampfes jetzt schon als Siegerin.

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Stimmabgabe Irmgard Griss

Die unabhängige Kandidatin machte sich zunächst auf die Suche nach ihrem Ausweis.

Griss war zu Mittag in die Schule mit der Adresse Stubenbastei 3 in Begleitung ihres Mannes gekommen. „Mein Team und ich haben getan, was in unserer Macht stand“, legte Griss nach ihrer Stimmabgabe den Ausgang in die Hand der Wähler. Angesichts der erfolgreichen Spendenkampagne und der Unterstützung durch mehrere Prominente hab man aber „jetzt schon gewonnen“. Griss will den Nachmittag zuerst im Kreis ihrer Familie verbringen, die erste Hochrechnung verfolgt sie gemeinsam mit ihrem Team in einem angemieteten Lokal am Karlsplatz.

Stimmabgabe Irmgard Griss

APA/Helmut Fohringer

Irmgard Griss kurz vor der Stimmabgabe

Zuversichtlicher Khol wählte in Hietzing

„Überraschung ist mein Geschäft“, sagte ÖVP-Kandidat Andreas Khol zu seinen Chancen, in die Stichwahl zu kommen. Er gab seine Stimme in einem Wahllokal in Hietzing ab. Khol, der von seiner Gattin, seiner Tochter Hemma und einer seiner Enkeltöchter begleitet wurde, meinte, er habe sich alle Umfragen angesehen. „Die merke ich mir alle und werde sie dann kommentieren“, sagte er. Er verwies darauf, dass es diesmal sehr viele spät entschlossene Wähler gebe, „so 300.000 entscheiden sich erst in der Wahlzelle“.

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Stimmabgabe Andreas Khol:

Kohls Ehefrau musste bei der Stimmabgabe „lange überlegen“, sagte sie unter Gelächter der Anwesenden.

Vor seiner Stimmabgabe erkundigte sich Khol bei den Wahlbeisitzern nach der Wahlbeteiligung und bedankte sich für deren Arbeit. Beim Gehen kündigte er ein weiteres Treffen bei der Stichwahl an: „Auf Wiedersehen - ich meine das wörtlich.“ Nach vollzogenem Urnengang plante der ÖVP-Kandidat einen Kirchgang und anschließend ein gemeinsames Mittagessen mit der Familie.

Khol Stimmabgabe

APA/Hans Punz

Andreas Khol bei der Stimmabgabe

Hundstorfer kam ohne Krawatte

Ebenfalls mit einem guten Gefühl, aber ohne Krawatte erschien SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer zur Stimmabgabe im Wiener Amerling-Gymnasium. Bei der Stimmabgabe gab es keine Überraschung: „Man wählt sich selbst.“ Begleitet wurde Hundsgtorfer von seiner Frau sowie von Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ). Den Wahltag selbst schilderte Hundstorfer als „durchaus emotional“. Man blicke auf ein langes politisches Leben zurück und sei auch „ein bisschen stolz“.

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Stimmabgabe Rudolf Hundstorfer:

Deer SPÖ-Kandidat verzögerte den Einwurf seines Kuverts für die Fotografen nicht allzulange.

Mangelnden Fleiß will sich Hundstorfer jedenfalls nicht nachsagen lassen. Er glaube, der Kandidat gewesen zu sein, der am meisten unterwegs gewesen sei. Bis gestern 21.00 Uhr habe er Wahlkampftermine absolviert. Mit einem Scheitern im ersten Durchgang will sich Hundstorfer noch nicht befassen: „Ich habe keinen Plan B.“ Bis zum Wahlschluss wird der rote Kandidat seinen Tag im privaten Umfeld verbringen. Mittag gegessen werde daheim mit Freunden, „ganz entspannt“.

Hundstorfer Stimmabgabe

APA/Herbert Neubauer

Rudolf Hundstorfer bei der Stimmabgabe

Entspannter Van der Bellen ist dankbar

Der von den Grünen unterstützte Kandidat Alexander Van der Bellen hat am Sonntag pünktlich um 11.00 Uhr ebenfalls im Amerling-Gymnasium in Wien-Mariahilf seine Stimme abgegeben. Begleitet von Ehefrau Doris Schmidauer und beobachtet von einer großen Medienmeute gab er sich zumindest nach außen hin ruhig und gelassen. „Ich versuche, entspannt zu wirken“, meinte er lächelnd. Dass er siegessicher sei, verneinte Van der Bellen. „Nein, bin ich nicht. Ich sehe dem mit Demut entgegen.“

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Stimmabgabe Alexander Van der Bellen:

Alexander Van der Bellen wollte genau wissen, wie lange der das Kuvert über den Schlitz der Urne halten sollte.

Van der Bellen war er in Anzug, Mantel und himmelblauer Krawatte zur Wahl gekommen. Zur Frage, wen er denn am liebsten als Gegner in der zweiten Runde sähe, meinte er danach in tirolerisch gefärbtem Dialekt: „Mir ist jeder und jede recht.“ Er empfinde Dankbarkeit gegenüber seinen Unterstützern und Hochachtung gegenüber seinen Mitbewerbern. Er werde nun nach Hause gehen, mit Freunden Mittag essen und auf die ersten Ergebnisse warten, so Van der Bellen zu seinen weiteren Plänen für den Wahltag.

Van der Bellen Stimmabgabe

APA/Herbert Neubauer

Alexander Van der Bellen bei der Stimmabgabe

Lugner wählte Lugner

Baumeister und Präsidentschaftskandidat Richard Lugner hat am Sonntagvormittag kein Geheimnis daraus gemacht, für wen er diesmal gestimmt hat. „Ich werde den fünften auf der Liste wählen“, sagte Lugner umringt von zahlreichen Kameras vor der Stimmabgabe in der Mannagettagasse in Wien-Döbling.

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Stimmabgabe Richard Lugner:

Richard Lugner machte aus der geheimen Wahl ein öffentliches Ereignis.

„Eine Stimme habe ich fix, leider darf meine Frau nicht wählen“, so Lugner, der von seiner deutschen Angetrauten Cathy begleitet wurde. Die Frage sei, ob ihm der Dreikampf an der Spitze Stimmen koste. Dass er vom ORF zu den Kurz-Duellen nicht eingeladen wurde, habe für zusätzlichen Zuspruch gesorgt. Lugner will den Tag im Kreis der Familie, mit Cathy und deren Tochter Leonie, verbringen. Die erste Hochrechnung um 17.00 Uhr wird Lugner von seinem Kino in der Lugner City aus verfolgen.

Lugner Stimmabgabe

APA/Hans Klaus Techt

Richard Lugner bei der Stimmabgabe

Hofer wählte in Pinkafeld

FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer wählte im Burgenland - mehr dazu in Norbert Hofer wählte in Pinkafeld (burgenland.ORF.at).

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