App hilft Flüchtlingen bei Behördenwegen

Behördenwege können selbst für in Wien geborene eine Herausforderung darstellen. Für Flüchtlinge, die schlecht oder gar nicht Deutsch sprechen, können sie ein unüberwindbares Hindernis sein. Eine neue App soll helfen.

„In der politischen Debatte ist vom Ende der Solidarität gegenüber Schutzsuchenden die Rede. Wir erleben täglich das Gegenteil. Der Großteil der Wiener ist immer noch bereit zu helfen. Das wollen wir sichtbar machen“, erklärt Natalie Assmann, eine der Initiatorinnen von „#WELCOMEoida“. Schaffen will die Plattform das mit der App „New Here“, die den Flüchtlingen im ersten halben Jahr nach der Ankunft helfen soll.

App Flüchtlinge New Here Mock-up

New Here

Die Applikation kombiniert einen Stadtplan mit einfachen Piktogrammen

Breites Spektrum an Lebensbereichen

Die App soll am 20. Juni erscheinen und Flüchtlingen helfen, sich in der neuen Stadt zurecht zu finden. Ab 15. Mai können Organisationen und Einzelpersonen Angebote in der App „New Here“ eintragen. Gemeinsam mit Flüchtlingen, Betreuern und Unterstützern konzipierte die Plattform die geplanten Inhalte. Dabei versuchten sie, ein möglichst breites Spektrum an Lebensbereichen abzudecken, die Flüchtlinge im ersten halben Jahr benötigen.

Gesammelt wird eine Liste an Ärzten, die bestimmte Fremdsprachen beherrschen, wie Persisch oder Farsi. Anna Müller-Funk, ebenfalls Initiatorin, berichtet von einem gut ausgebildeten Syrer, dem es auf Grund der Sprachbarriere nicht möglich war, alleine zum Arzt zu gehen. Deshalb werden auch Bildungsangebote in der App zu finden sein. Einerseits zeigt sie Schulen im Umkreis für die Jüngeren, andererseits werden auch Deutschkursangebote angezeigt. Hierfür gibt es bereits eine Kooperation mit den Volkshochschulen Wien.

App Flüchtlinge New Here

Mani Froh

Habib Ghulam von Cafe Latte Art kam selbst vor 16 Jahren nach Österreich

Start am Weltflüchtlingstag

Ein weiterer Punkt sei die Hilfe bei Behördenwegen. Diese seien schon für Wiener nicht leicht, meint Müller-Funk. Für Flüchtlinge seien die Wege allerdings beinahe unmöglich zu schaffen. Die Applikation soll zeigen, wer helfen kann. Müller-Funk: „Wir wollen, dass Menschen selbstständig Dinge erledigen können.“ „New Here“ startet am Weltflüchtlingstag. An diesem Tag finden auch verschiedene Veranstaltungen statt, die ebenfalls über die Anwendung veröffentlicht werden.

Nach dem 20. Juni werden diese Veranstaltungen wieder aus der Anwendung entfernt. Die restlichen Informationen verbleiben in der App. Visualisiert werden die Inhalte auf einem interaktiven, Piktogramm-basierten und mehrsprachigen Stadtplan. Für die technische Umsetzung zeichnet das Wiener Start-Up 23° verantwortlich, das beim diesjährigen „Content Award Vienna“ in der Kategorie „Upcoming“ gewann - mehr dazu in Demenzspiel gewinnt Content Award.

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