Urologie Hietzing schließt am Wochenende

Ab Mai wird die urologische Abteilung im Krankenhaus Hietzing an Wochenenden geschlossen. Dann werden die Patienten im Wilheminenspital betreut. Eingriffe werden je nach Schwere aufgeteilt. Davon sollen auch die Patienten profitieren.

Es ist ein kleiner Schritt in der großangelegten Wiener Spitalsreform: Ab Mai sollen die urologischen Abteilungen im Krankenhaus Hietzing und im Wilhelminenspital verstärkt zusammenarbeiten. Die Kooperation sieht vor, dass Hietzing sich auf minimalinvasive Operationen konzentriert und dafür am Wochenende schließt. Im Gegenzug übernimmt das Wilhelminenspital große Operationen und Akutpatienten am Wochenende. Durch die Spezialisierung soll trotz auf den ersten Blick weniger Angebots eine bessere Versorgung ermöglicht werden.

Die Verbesserung für die Patienten sieht Barbara Hörnlein, Ärztliche Direktorin im Wilheminenspital, vor allem durch die Konzentration der Expertise. „Für die Patienten ist es eine Qualitätsverbesserung in der Versorgung weil nicht mehr jeder alles macht“, erklärte sie gegenüber „Wien heute“. Denn künftig biete jedes Spital unterschiedliche Leistungen an, das gesamte Spektrum der Urologie bleibe aber erhalten.

Urologie Hietzing Krankenhaus

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In Hietzing ist die Urologie künftig nur noch unter der Woche geöffnet

Patienten werden am Freitag transferiert

Am Freitag um 17.00 Uhr schloss die Urologie in Hietzing planmäßig. Wer zu diesem Zeitpunkt noch nicht entlassen war, wurde ins Wilhelminenspital transferiert. Oder es sprangen andere Abteilungen ein: Hat der Patient auch andere Beschwerden, kann er auf eine andere Station verlegt werden.

„Wir bieten genau das Spektrum an, das für eine Wochenklinik zugeschneidert ist“, so Brigitte Ettl, Ärztliche Direktorin im Krankenhaus Hietzing. Die meisten kleinen und vor allem planbaren Eingriffe werden gleich zu Wochenbeginn durchgeführt, dann sind auch die entsprechenden Spezialisten im Haus. Große, offene Eingriffe, die längere Spitalsaufenthalte erfordern, werden gleich im Wilhelminenspital durchgeführt. Natürlich habe man auch alle Rettungsdienste, Seniorenheime und Allgemeinmediziner von diesen Änderungen informiert, betonte Ettl.

Keine Einsparungen

Derzeit gibt es in Hietzing 24 Betten, 1.700 stationäre Patienten und rund 1.000 Operationen jährlich. Geld werde durch die Kooperation übrigens nicht eingespart, erklärte Ettl. Denn es sollen nicht weniger Patienten behandelt, sondern die Fälle gleich richtig aufgeteilt werden. Dadurch würden die betreffenden Krankenhäuser auch eine höhere Fallzahl in ihren Spezialgebieten erhalten. „Und eine höhere Fallzahl bedeutet immer auch eine höhere Qualität“, so Ettl.

Strahlen- und Augenabteilung werden in Hietzing bereits als Wochenkliniken geführt. Die Zusammenarbeit bei der Urologie ist Teil des Spitalskonzepts - mehr dazu in Spitäler: Pilz sieht „richtige Schritte“.

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