Viel Logistik für Parlamentsumbau

Zu einer gewaltigen Herausforderung wird die Übersiedlung des Parlaments in das Ausweichquartier. Drei Jahre lang wird das Parlamentsgebäude generalsaniert. Dafür müssen unter anderem mehr als 1.400 Schränke umsiedeln.

Der Grundsatzbeschluss zur nachhaltigen Sanierung des Parlamentsgebäudes umfasst auch die komplette Absiedelung aus dem Hauptgebäude. Als Übergangsquartier wurde die Hofburg ausgewählt, dort werden während der Sanierungsphase Nationalrat und Bundesrat tagen. Darüber hinaus werden auf dem Heldenplatz und im Bibliothekshof temporäre Pavillons für Büros und Ausschusslokale errichtet.

4.200 Laufmeter Bibliothek wandern ab

Denn insgesamt müssen etwa 700 Tische, 68 Stahlschränke und Tresore, 1.700 Sessel und 1.400 Schränke übersiedelt werden. Dazu kommt die Bibliothek, deren Bestand bereits ab Oktober 2016 abgesiedelt wird. Alles in allem müssen fast 4.200 Laufmeter in die Parlamentsrampe bzw. in das Palais Epstein geschafft werden.

Als Vorbereitung dafür und um das Volumen zu verkleinern sowie Kosten zu verringern, wird derzeit entrümpelt. Gleichzeitig läuft eine Digitalisierung. Anfang Juli 2017 wird das Parlament in Etappen geräumt. Pro Übersiedelungsblock werden voraussichtlich zwischen 100 und 150 Arbeitsplätze übersiedelt. Am 15. August soll das Vorhaben abgeschlossen und alles am neuen Platz sein.

Gewohnte Abläufe in neuem Quartier

Die verschiedenen Nutzergruppen sind von Beginn an in den Planungsprozess eingebunden. Sie sind nicht nur Betroffene, sondern bringen auch viel Know-how ein. Sie kennen das Haus, die Arbeitsabläufe und die Mechanismen und sollen so auch für einen reibungslosen Ablauf im Ausweichquartier sorgen. Denn auch im provisorischen Parlament muss drei Jahre lang alles wie gewohnt ohne Verzögerung ablaufen.

Wie bei der Sanierung sind auch beim Ausweichquartier samt Ab- und Rücksiedlung die Kosten per Gesetz limitiert. Alles in allem dürfen dafür maximal 51,4 Mio. Euro aufgewendet werden.

Pläne für Parlamentsumbau

Im November des Vorjahres präsentierte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) einen vertieften Vorentwurf, wie das Hohe Haus künftig aussehen soll - mehr dazu in Pläne für Parlamentsumbau schreiten voran.

Ab Sommer 2017 wird die Wiener Hofburg zum Ausweichquartier für das Parlament, während das Hohe Haus renoviert wird. Im Mai 2015 zeigten erste Bilder, wie es im umgestalteten Redoutensaal aussehen wird, wenn National- und Bundesrat tagen - mehr dazu in Das ist der provisorische NR-Sitzungssaal.

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