Stadtfest wird auf September verschoben
Derzeit vollzieht die ÖVP Wien einen Reformprozess, der auch vor dem traditionellen Stadtfest nicht Halt macht. Das Motto lautet „aus den Parteilokalen zurück ins Leben - raus auf die Straßen, hin zu den Menschen“, so die Sprecherin - und soll auch für die Festivität gelten. Anstelle einer „zentralen, anonymen Großveranstaltung rund um die Hofburg“, will die ÖVP künftig mehrere Standorte bespielen. Die Veranstaltungen sollen persönlicher werden - indem ansässige Unternehmen, Lokale, Künstler und Bewohner integriert werden.
PRF
Regionale Künstler und mehrere Standorte
Dabei will die ÖVP auch weniger bekannten, regionalen Künstlern Chancen zu bieten. Angedachte Elemente sind u.a. Vernissagen, Ausstellungen, Silent Disco, Street Art, ein Freiluftkino mit einer Filmauswahl via Online-Voting, ein Freilufttheater, eine Leselounge, Pop-up-Bühnen, Stand-up-Comedy, ein Contest junger Bands oder ein Bewegungsprogramm für Kinder.
Derzeit läuft noch die Konzeption für das neue Stadtfest, Details sollen im Juni feststehen. Außerdem ist offen, ob das Stadtfest weiterhin Stadtfest heißen wird. Auch der Termin verschiebt sich - in den vergangenen Jahren wurde immer im Mai gefeiert. Heuer ist Anfang September avisiert. Dauern werde es voraussichtlich ein Wochenende lang, hieß es.
Deutlich weniger Budget
Zum ersten Mal wurde das Stadtfest am 28. Juli 1978 gefeiert. Begründer war der damalige nicht amtsführende Stadtrat und späterer Landesparteiobmann Erhard Busek. In Folge variierte das Event in der Dauer - zwischen einem und drei Tagen - wie auch in der Größe. Das Programm wies stets eine große stilistische Bandbreite auf - von Kabarett und Lesungen bis hin zu Konzerten von namhaften Künstlern wie der deutschen Sängerin Nena oder Austropop-Legende Rainhard Fendrich.
Für die Besucher war das Stadtfest stets gratis. Es finanzierte sich über Sponsoring und eine Subvention der Stadt Wien. Diese reduzierte sich allerdings 2012 von 700.000 auf rund 400.000 Euro, da die Grünen die Kulturinitiative „Wienwoche“ ins Leben riefen. Um das Budget dafür aufzutreiben, hatten die Grünen damals Kürzungen bei anderen parteinahen Festivitäten herausverhandelt - diese trafen hauptsächlich das schwarze Event. Und damit wurde auch die Dimension was Programm und Location betraf, bereits zuletzt kräftig hinuntergeschraubt.
Link:
- Wien „singt und tanzt“ beim 32. Stadtfest (wien.ORF.at)
- Wienwoche: Start mit „Graus der Geschichte“ (wien.ORF