Stephansplatz wird Großbaustelle

Am Donnerstag hat der Spatenstich für die Sanierung des Stephansplatzes stattgefunden. Der Bezirk möchte diese gleich nutzen, die Anzahl der Fiakerstandplätze neben dem Dom zu halbieren, damit mehr Platz für Fußgänger ist.

Als „Herz der Stadt“ und „Visitenkarte Österreichs“ bezeichneten Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) den Stephansplatz beim Spatenstich der Generalsanierung. Zuletzt wurde der Stephansplatz vor mehr als 30 Jahren mit dem U-Bahn-Bau gestaltet. Aufgrund des Alters und des Lieferverkehr sind inzwischen erhebliche Zeitschäden entstanden und so ist eine Sanierung notwendig geworden.

Platz bekommt neue Oberfläche

Die Großbaustelle startet mit dem Austausch der Gasrohre und Stromkabel, es folgt die Sanierung der Wasserrohre und ab dem Frühjahr 2017 die Neugestaltung der Platzoberfläche des Stephansplatzes. Die Straßenoberfläche wird dem Siegerkonzept des Architekten Clemens Kirsch entsprechend ausgeführt. Sie soll sich nahtlos in das Gesamtbild der angrenzenden Fußgängerzonen einfügen - mehr dazu in Stephansplatz: Sanierung ab Herbst.

Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang

So werden die aus der Kärntner Straße bekannten großformatigen Granitplatten in verschiedenen Grautönen auch bei der Neugestaltung des Stephansplatzes eingesetzt. Die wesentlichen gestalterischen Elemente umfassen auch eine neue Straßenbeleuchtung und neue Sitzgelegenheiten ohne Konsumationszwang. Insgesamt werden etwa 10.500 Quadratmeter umgestaltet. Der Baubereich umfasst den kompletten Stephansplatz sowie die angrenzenden Einmündungen der Rotenturmstraße, der Brandstätte, der Schulergasse und die ganze Churhausgasse.

Sendungshinweis:

Wien heute“, 16.6.2016

Die Kosten für den Straßenbau betragen rund 13 Millionen Euro brutto. Die Kosten trägt zu 90 Prozent die Stadt und zu zehn Prozent der Bezirk. Die wesentlichen Straßenbauarbeiten werden zwischen Frühjahr und November 2017 durchgeführt. Sollten aufgrund der vermuteten Gräberfelder archäologische Arbeiten notwendig werden, ist mit einer Fertigstellung erst 2018 zu rechnen.

Fiaker am Stephansplatz

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Künftig soll es nur noch zwölf Standplätze für Fiaker am Stephansplatz geben

Fußgänger statt Pferdekutschen

Nach der Generalsanierung werde sich die Zahl der Fußgänger am Stephansplatz laut Bezirksvertretung weiter erhöhen. Diese sollen künftig den Dom besser umrunden können. Und auch das seitlich gelegene Bischofstor des Doms solle künftig geöffnet werden. Aus diesen Gründen möchte der Bezirk die Zahl der Fiakerstandplätze am Stephansplatz verringern.

„Die zuständige Magistratsabteilung wird ersucht dafür zu sorgen, dass nach Beendigung der Umbauarbeiten am Stephansplatz von den derzeit insgesamt 24 vorhandenen Fiakerstandplätzen weiterhin zwölf erhalten bleiben“, heißt es in einem Antrag, der am Mittwoch von der Bezirksvertretung beschlossen wurde. Um den Fiakerstandplatzverlust auszugleichen, könnte als Ersatzfläche ein neu zu schaffender Fiakerstandplatz am Burgring angedacht werden, schlägt die Kommission vor.

Kritik kommt von den Wiener Fiakerunternehmern: „Durch die Halbierung der genehmigten Stellplätze wird uns die wirtschaftliche Grundlage endgültig entzogen und unsere Erwerbsausübung massiv eingeschränkt“, so Martina Michelfeit, Berufsgruppensprecherin der Fiakerunternehmer in der Wirtschaftskammer Wien. "Wie weit sollen die Fiaker-Schikanen noch gehen?“, so Michelfeit.

Lift am Stephansplatz

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„Ein Lift ist einfach genug“, sagen die Wiener Linien

Wiener Linien ist zweiter Lift zu teuer

Die Bezirksvertretung Innere Stadt fordert weiterhin einen zusätzlichen Aufzug bei der U-Bahn-Station Stephansplatz. Bezirksvorsteher Figl: „Ein Lift ist einfach nicht genug“. Der Stephansplatz sei eine zentrale Drehscheibe, so Figl weiter - mehr dazu in Zweiter Lift am Stephansplatz?.

„Wir bauen keinen zusätzlichen Lift, das ist einfach zu teuer“, sagte der Sprecher der Wiener Linien, Dominik Gries, gegenüber Radio Wien. Es gebe einen Lift, der zur Oberfläche führt, so Gries weiter, „die U-Bahn-Station Stephansplatz ist eine große Umsteigestation, es sind zehntausende Menschen jeden Tag, aber man darf nicht vergessen, dass der Großteil davon zwischen den U-Bahnlinien umsteigt und gar nicht notwendigerweise an die Oberfläche will“. Zudem sei es relativ schwierig, ergänzte Gries, „es ist Schutzzone neben dem Stephansplatz, wir haben uns bei der Errichtung der U-Bahn damals sozusagen ins Haas-Haus geschummelt“.

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