Ersatzplätze für 1.200 „Alt-Wien“-Kinder

2.170 Kinder, die bisher in „Alt-Wien“-Kindergärten betreut wurden, brauchen rasch neue Plätze. Rund 1.200 haben einen solchen laut Stadt Wien auch schon bekommen. Für die anderen Kinder gebe es jedenfalls Platz, wurde betont.

1.200 Kinder wissen schon fix, wo sie ab September sein werden. Laut MA-10-Chefin Daniela Cochlar konnte etwa 470 von ihnen ein städtischer Platz vermittelt werden. Auch zahlreiche weitere Angebote sind in Form von Vormerkungen aufrecht. Teils seien an manchen Standorten zusätzliche Kapazitäten geschaffen worden, auch Kiga-Neubauprojekte würden beschleunigt.

Andere Kinder wechseln zu Trägern wie den Kinderfreunden, Kinder in Wien oder der St. Nikolausstiftung. Es gibt jedoch auch Eltern, die sich noch nicht gemeldet bzw. Plätze nur unverbindlich reserviert haben. Sie werden nun ersucht, sich eher rasch an die Servicestellen der MA 10 zu wenden. Es können jedenfalls, so wurde einmal mehr beteuert, ausreichend Betreuungsplätze bereitgehalten werden - mehr dazu in „Alt Wien“: Fieberhafte Suche nach Ersatzplätzen.

Schwierige Jobsuche für „Alt-Wien“-Personal

„Wir haben Verständnis für die Sorgen der Eltern“, beteuerte die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). Man versuche, die Familien so gut es geht zu unterstützen - und sei dabei auf einem guten Weg: „Wir sehen, dass unser Maßnahmenpaket greift.“

Schwierig gestaltet sich hingegen laut Frauenberger die Situation für das „Alt-Wien“-Personal, vor allem weil unklar sei, wie der Verein weiter vorgehen werde. Die Gewerkschaft sei mit den Betroffenen aber in Kontakt. Auch der ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff) ist eingebunden. Auch bei den städtischen Kindergärten sind bereits Bewerbungen von Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern des Vereins eingelangt.

Zukunft von „Alt-Wien“ ungewiss

Der Fortbestand der Kindergärten des Betreibers „Alt-Wien“ ist ungewiss, da das Rathaus den Verein nicht mehr unterstützt. Dem Träger wird vorgeworfen, Subventionen im Ausmaß von 6,6 Mio. Euro zweckwidrig verwendet zu haben. Gespräche über einen Vergleich, der die Zukunft der Einrichtung wohl sichergestellt hätte, waren im Frühsommer gescheitert - mehr dazu in „Alt-Wien“: Stadt lehnt Vergleichsangebot ab.

Man habe sich lange bemüht, die Plätze zu retten. Wenn Fördergelder derart zweckwidrig verwendet würden, müsse man jedoch Konsequenzen setzen, stellte Frauenberger klar. Falls nun etwa, wie kolportiert wird, die von der Stadt urgierte Jahresabrechnung für 2015 in diesen Tagen eintrifft, werde man sie sich aber natürlich ansehen, hieß es. Weitere Verhandlungen wird es laut derzeitigem Stand aber nicht mehr geben.

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