„Alt-Wien“: Konkursantrag gestellt

Nun ist es fix: Der „Verein Alt-Wien - MUKU - Arbeitsgemeinschaft für multikulturelle Kindergartenpädagogik“ hat am Handelsgericht Wien den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt.

Die Insolvenzursachen liegen nach Angaben des der Gläubigerschutzverbandes Creditreform und des Alpenländischen Kreditorenverbandes in der Ende August auslaufenden Fördervereinbarung mit der Stadt. Der Subventionsstopp wurde verhängt, nachdem Mittel im Ausmaß von etwa 6,65 Mio. Euro zweckentfremdet verwendet worden sein sollen. Diese werden nun zurückgefordert, was als Grund für die Zahlungsunfähigkeit genannt wurde.

Laut den Aussendungen der Kreditschützer sind 30 Gläubiger und 297 Arbeitnehmer betroffen. Den Aktiva von rund 227.000 Euro stehen Passiva von circa 7,456 Mio. Euro gegenüber. Der Forderungen der Lieferanten werden mit 235.827,61 Euro beziffert - die Höhe der ausstehenden Gehälter bzw. Löhne für August 2016 mit 570.000 Euro. Sämtliche Mitarbeiter wurden, so ist zu erfahren, bereits am 26. August beim Arbeitsmarkservice zur Kündigung gemeldet.

Alt-Wien-Kindergärten sind pleite

Das Konkursverfahren ist eröffnet worden. Ein Masseverwalter wird vorübergehend übernehmen.

Verein 1966 gegründet

„Leider sieht der Verein Alt-Wien MUKU nur eine Option: am 31.08.2016 ein Insolvenzverfahren einzuleiten. (...) ein Weiterführen des Betriebes ist ohne Förderung nicht möglich“, hieß es Dienstagvormittag auf der „Alt-Wien“-Homepage.

In der gleichen Meldung wurde versichert, dass die Kindergärten geöffnet bleiben sollen: „Unser Ziel ist es, alle Standorte offen zu halten, bis eine geschlossene Übernahme durch einen anderen Träger erfolgen kann oder die noch von uns betreuten Kinder von anderen Institutionen zur Betreuung übernommen werden.“

Der 1966 gegründete Verein betreibt an 32 Standorten Kindergärten und in neun Niederlassungen Horte. Der Höchststand an betreuten Kindern lag bei 2.276. Derzeit werden noch 773 Kinder betreut.

Betriebsversammlung am Donnerstag

Am Montag wurde von „Alt-Wien“ versichert, dass alle Standorte im September offen bleiben. Die Stadt Wien hatte ja angekündigt, ab September keine Subventionen mehr zu zahlen. „Alt-Wien“ hatte für diesen Fall das Aus für die Kindergärten angekündigt.

Gespräche über einen Vergleich mit der Stadt, der die Zukunft der Einrichtung wohl sichergestellt hätte, waren im Frühsommer gescheitert. Am 1. September findet eine Betriebsversammlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt werden vom Arbeitsmarktservice unterschiedlich beurteilt - mehr dazu in Alt-Wien-Mitarbeiter bangen um Jobs.

Die Eltern der betroffenen Kinder hatten bis zuletzt auf eine Einigung gehofft, mehrmals wurde gegen das Ende der Unterstützung für „Alt-Wien“ demonstriert - mehr dazu in Eltern demonstrierten gegen „Alt Wien“-Aus.

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