Stadt gewinnt Streit um Schloss Cobenzl

Die Stadt Wien hat den Rechtsstreit um das Cafe Schloss Cobenzl in Döbling gewonnen. Der Pächter muss das Feld binnen zwei Wochen räumen, ansonsten kommt der Gerichtsvollzieher. Der Pächter will weiterkämpfen.

Der Streit tobte seit drei Jahren und wurde nun in zweiter Instanz entschieden. Die Stadt will das Ausflugsziel zeitgemäß umgestalten und hatte eine Räumungsklage eingebracht. Pächter Olaf Auer wollte das so nicht auf sich sitzen lassen und verwies auf einen 30 Jahre alten Hauptmietvertrag - mehr dazu in Streit um Schloss Cobenzl geht weiter (wien.ORF.at; 29.5.2016) und Rechtsstreit um Schloss Cobenzl (wien.ORF.at; 16.12.2015).

TV-Hinweis:

„Wien heute", 31.8.2016, 19.00 Uhr, ORF“ und danach online unter tvthek.ORF.at.

Die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) kündigte gegenüber „Wien heute“ an, dass Auer in den nächsten zwei Wochen die Liegenschaft an die Stadt zurückgeben muss: „Passiert das nicht, können wir uns einen gerichtlichen Exekutionstitel holen und dann macht das der Gerichtsvollzieher im Namen der Stadt.“

Schloss Cobenzl

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Die Stadt hat in dem Rechtsstreit in zweiter Instanz gewonnen

Pächter will gegen Urteil vorgehen

Auer will den gesamten Instanzenweg ausschöpfen: „Ich bin sehr enttäuscht, es sind unglaubliche Fehler im Urteil drin. Ich habe vor 30 Jahren hier einen der größten Schutthaufen in Wien gesehen. Ich habe das allein aufgebaut, hab mich abgesichert mit einem Hauptmietvertrag und bin mir keiner Schuld bewusst.“ Er hätte nie damit gerechnet, dass die Gemeinde Eigenbedarf anmelden wird: „Ich baue ja nicht vier Gebäude, damit ich sie wieder weggebe. Das ist ja keine Kalkulation. Ich wollte an meine Familie übergeben.“

Wie es weitergehen soll ist für Auer noch nicht klar: „Die Firma ist hier, ich stehe vor dem Nichts. Ich habe alles erfüllt, die Gemeinde hat bis heute kein einziges Wort mit mit gesprochen. Ich sehe keinen Horizont.“ Sima meinte dagegen, dass Gespräche geführt wurden: „Wir haben gesagt, wir sind nicht mehr zufrieden, bitte geben Sie uns das Objekt zurück. Das war nicht möglich. Manchmal bleibt nur der Rechtsweg, wenn man nicht mehr gleicher Meinung über den Zustand des Gebäudes ist.“

Ein Teil der Gebäude soll für Veranstaltungen des benachbarten Weinguts Cobenzl genutzt werden, detaillierte Pläne für die Umgestaltung liegen aber noch nicht vor. „Ich denke, dass man schon ein sehr schönes Ausflugs- und Essenslokal machen kann. Auf einem höheren Ausstattungsniveau als derzeit, es ist einfach alles in die Jahre gekommen“, meinte Sima.

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