Ärzte und Stadt setzen sich Zehntagefrist
„Wir haben vereinbart, dass im Krankenanstaltenverbund (KAV) in den nächsten zehn Tagen Gespräche zu den strittigen Punkten stattfinden. Dann werden wir weitersehen“, sagte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Er sprach von einem „sachlichem Klima“ über das Gespräch im Rathaus, wobei die „Fronten nicht ausdiskutiert wurden, weil sonst das Klima gelitten hätte“.
ORF
Erste Gespräche bereits am Nachmittag
Am Nachmittag fand bereits die erste Gesprächsrunde statt, bei der Personalvertreter, die Ärztekammer und die Leitung des KAV zusammenkamen. „Ich gehe davon aus, dass hier von allen Seiten die Lösung gesucht wird und nicht das Problem. Und wenn man die Lösung finden will, bin ich ganz überzeugt davon, dass man sie auch finden wird“, sagte Wehsely nach dem Gipfeltreffen im Rathaus.
Darauf angesprochen, ob die Stadt die Nachtdienste zum Teil nicht kürzt, meinte Wehsely: „Wir sind hier in einem sehr präzisen Prozess, wo nichts passieren darf mit dem Rasenmäher, sondern man eben mit der Lupe genau hinschauen muss. Genau das werden wir jetzt miteinander machen.“
Streikbeschluss weiter aufrecht
Am Dienstag beschloss das fraktionsübergreifende Aktions- und Streikkomitee der Ärztekammer, ab dem 26. September weitere Streikmaßnahmen abzuhalten, sollten die Gespräche bis dahin nicht erfolgreich verlaufen - mehr dazu in Ärztekammer: Neuer Streik angekündigt. Der gefällte Streikbeschluss ab 26. September bleibt vorerst weiter aufrecht: „Für den Fall, dass es hier zu keiner Lösung kommt“, so der Kammerpräsident. Gesundheitsstadträtin Wehsely ist jedenfalls zuversichtlich, was das anbelangt.
2.000 Ärzte bereits auf der Straße
Konkret verlangen die Mediziner die Rücknahme der Reduktion der Nachtdienste in den städtischen Spitälern, das Aus für die geplanten „12,5-Stunden-Schichtdiensten“ sowie die Rücknahme der Weisung, dass keine Überstunden erfolgen dürfen.
Bildergalerie vom Ärztestreik:
Zuletzt waren die Fronten verhärtet. Am Montag veranstaltete die Kammer sogar einen Warnstreik, bei dem an die 2.000 Ärzte des städtischen Krankenanstaltenverbunds teilnahmen - mehr dazu in Warnstreik der Spitalsärzte in Wien. Sie üben Kritik an der im Vorjahr vereinbarten Arbeitszeitregelung.
Wehsely wiederum hatte nach dem abgehaltenen Ärztewarnstreik Kritik am Agieren der Ärztekammer geübt. „Wenn es der Ärztekammer tatsächlich um eine Lösung geht, dann darf es hier auch keine weitere Gesprächsverweigerung geben“, sagte die Gesundheitsstadträtin. Die Rathaus-Opposition kritisierte hingegen Wehsely - mehr dazu in Wehsely fordert Gespräche mit Ärztekammer.