Hora zieht sich aus Politik zurück

Das SPÖ-Debakel bei der Bezirksvertretungswahl in der Wiener Leopoldstadt hat nun personelle Konsequenzen: Der überraschend von den Grünen geschlagene Bezirkschef Karlheinz Hora zieht sich zurück.

Hora wird somit nicht den vakanten Posten des roten Vorsteherstellvertreters einnehmen. Mit diesem Amt wird Astrid Rompolt (42) betraut - und zwar weiterhin. Denn sie war bisher schon Vizevorsteherin. Diese Personalia beschloss die Bezirksfraktion am Dienstagabend, teilte die Partei am Mittwoch mit. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, wurde in der entsprechenden Aussendung betont. Der glücklose Noch-Bezirksvorsteher Hora wird sich gänzlich aus der Politik zurückziehen.

Hora Lichtenegger Seidl

ORF

Der geschlagene SPÖ-Bezirkschef Karlheinz Hora zieht sich zurück

Wahlergebnis als Auslöser

Die Hora’sche Ära in der Leopoldstadt dauerte lediglich dreieinhalb Jahre. Im April 2013 beerbte der heute 59-Jährige, der davor roter Verkehrssprecher im Rathaus war, den damaligen SPÖ-Bezirksvorsteher Gerhard Kubik, der wiederum in den Gemeinderat wechselte. Der Rochade war ein öffentlicher Rüffel von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) höchstselbst vorangegangen, nachdem Hora als Verkehrssprecher mit dem Vorschlag einer Parkpickerl-Volksbefragung vorgeprescht war.

Bei seinem ersten Urnengang als Chef des zweiten Bezirks konnte Hora im Herbst 2015 den Bezirk für die SPÖ klar halten. Bei der Wahlwiederholung am vergangenen Sonntag wurden die Sozialdemokraten allerdings völlig unerwartet von den Grünen überholt, die nun mit Uschi Lichtenegger die Bezirksvorsteherin stellen werden - mehr dazu in Uschi Lichteneggers Weg zur Bezirkschefin.

Rot-Grün-Verbinderin als BV-Stellvertreterin

Als zweitstärkste Fraktion hat die SPÖ allerdings den Anspruch auf einen der beiden Bezirksvorsteherstellvertreter. In dieser Funktion wurde Astrid Rompolt (42) bestätigt. Sie war bereits unter Hora Vizechefin und gilt als Rot-Grün-Verbinderin. Sie ist seit 2001 politisch in der Leopoldstadt aktiv. 2007 wurde Rompolt Bezirksrätin, im Vorjahr rückte sie zur Nummer zwei hinter Hora auf. Im Brotberuf ist die gebürtige Wienerin mit kroatischen Wurzeln bei den Wiener Wasserwerken (MA 31) beschäftigt. Dort leitet sie seit 2006 die Öffentlichkeitsarbeit.

Der zweite Vizeposten steht freilich den Grünen als nun stärkste Fraktion zu. Wer hier zum Zug kommt, ist noch offen. Die Entscheidung falle in den nächsten Tagen, heißt es aus der Partei.

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