Stadt testet Kamerasystem für Fußgänger

Die Stadt will die Wartezeit für Fußgänger an Ampeln verkürzen. Dazu testet sie ein Kamerasystem, das Fußgänger anhand ihrer Bewegungen analysiert und so die Gehrichtung erkennt. Bisher wurde nur im Labor geforscht.

Ampelanlagen, die nur schalten, wenn ein Fahrzeug bis zur Haltelinie vorfährt, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr in Wien. Die Fahrzeuge werden durch Fahrbahnsonden oder optische Detektoren erkannt. Anders ist das bei Fußgängerübergängen. Hier gibt es bisher nur manuelle Anmeldung der Fußgänger mittels Druckknopfs.

Die Stadt hat deshalb mit der TU Graz ein Projekt ins Leben gerufen, das eine „serienreife optische Detektion“ von Fußgängern zum Ziel hat. Anhand von „Algorithmen soll mit einer Zuverlässigkeit von 99,5 Prozent die Person selbst, deren Querungswunsch, als auch die Querungsrichtung erkannt“ und an die Ampel weitergegeben werden, heißt es in einer Projektbeschreibung der MA 33.

"Optische Detektion": Stadt testet Kamerasystem für Fußgänger

MA 33

MA 33 will das „möglichst schnelle Überqueren der Straße ermöglichen“

„Fußgänger muss nichts dazu beitragen“

Anders als bei einem Bewegungsmelder sollen bei der „optischen Detektion“ Fußgänger nicht mit Radfahrern oder Tieren - beispielsweise einem vorbeifliegenden Vogel - verwechselt werden. In einem Laborversuch funktionierte das bereits.

„Das Projekt bietet für Fußgänger in Zukunft die Möglichkeit, erkannt zu werden, ohne dass sie selbst etwas dazu beitragen. Wir versuchen, auch die Gehrichtung zu erkennen, um ihnen auch das möglichst schnelle Überqueren der Straße zu ermöglichen“, sagt Harald Bekehrti, Leiter der MA 33.

In einem nächsten Schritt will die für die Beleuchtung in Wien zuständige MA 33 dann raus aus dem Labor und voraussichtlich in der Arsenalstraße eine erste Testanlage im Freien installieren.

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