Vereinigte Bühnen: Franz Patay wird neuer Chef

Die Entscheidung ist gefallen: Der Kulturmanager Franz Patay wird der neue Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien (VBW). Er folgt auf Thomas Drozda, der im Mai als Kulturminister für die SPÖ bestellt wurde.

Franz Patay tritt mit sofortiger Wirkung die Nachfolge von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) als Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) an. Wie es heute, Montag, in einer Aussendung hieß, wird er zugleich der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien noch bis Anfang 2017 als Rektor zur Verfügung stehen. Sein Vertrag läuft fünf Jahre lang.

Schon im Vorfeld hatten sich die Gerüchte um Patays Bestellung verdichtet - mehr dazu in Vereinigte Bühnen: Patay als Chef im Gespräch.

Franz Patay VBW

APA/Herbert Neubauer

Franz Patay wird der neue Chef der Vereinigten Bühnen Wien

Wien-Holding setzt auf „hohe Stabilität“

Wien-Holding-Geschäftsführer Peter Hanke betont, mit Patay auf „hohe Stabilität im wirtschaftlichen Bereich“ gesetzt zu haben. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) erklärte, Patay bilde mit seiner „jahrelangen Erfahrung“ und seinem Kunst- und Kulturnetzwerk „eine konstruktive und zukunftsweisende Basis für die erfolgreiche Fortführung“ der VBW.

Franz Patay wurde am 12. Juni 1961 in Wien geboren. Nach seinem Studium und der Promotion wurde er 1987 zum stellvertretenden Rektoratsdirektor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bestellt, was er bis 1994 blieb. Im selben Jahr wurde Patay Generalsekretär und Geschäftsführer des Internationalen Musik & Medien Zentrums Wien (IMZ). In dieser Funktion ist er bis heute u.a. für die Programmierung des Filmfestivals am Rathausplatz verantwortlich.

Franz Patay

APA/Herbert Pfarrhofer

Patays Vertrag läuft fünf Jahre lang

„Feuerwehrmann“ für Kunsthalle Wien

Sein Gespür für musikalische Events konnte Patay auch anlässlich zweier Jubiläen unter Beweis stellen: Für die Wien Holding organisierte und koordinierte er das „Mozartjahr 2006“, drei Jahre später folgte auch das „Haydn Jahr 2009“. Längerfristig war das Engagement für das Kunst Haus Wien im von Friedensreich Hundertwasser gestalteten und ihm gewidmeten Museum in Wien-Landstraße: Dem stand er von 2007 bis 2014 als Geschäftsführer vor.

Für ein weiteres Ausstellungshaus der Stadt gab er in turbulenten Zeiten den Feuerwehrmann. Nachdem Gerald Matt mit Anfang 2012 in der Kunsthalle dienstfrei gestellt wurde, übernahm Patay interimistisch. Im Museumsquartier war er bis Ende Jänner 2014 tätig und damit auch maßgeblich an der Neustrukturierung des Hauses beteiligt.

In der Folge wechselte er an die Konservatorium Wien Privatuniversität, die mittlerweile als Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien firmiert. Der Rektorsposten wird neu ausgeschrieben und soll im ersten Quartal 2017 neu besetzt werden.

Kulturstadtrat lobt „Führungsstärke“

2014 wurde Patay auch der Berufstitel Professor verliehen. Im Mai 2016 wurde er ins Kuratorium der Alban Berg Stiftung gewählt und folgte Drozda heuer auch in einer anderen Funktion nach, und zwar in der Mitgliederversammlung der Wiener Symphoniker. Anlässlich seiner Bestellung zum Geschäftsführer der VBW lobte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) seine „höchst professionelle Führungsstärke“ und bezeichnete Patay „als empathische, integrative Persönlichkeit mit hoher Reputation sowie mit jahrelanger Erfahrung in der Leitung von Kulturbetrieben“.

Sein Vorgänger, Thomas Drozda, wurde im Mai von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zum Kulturminister bestellt - mehr dazu in Wiener Verstärkung für Kerns Team (wien.ORF.at, 17.5.2016).

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