Spatenstich für Rekord-Holzhochhaus

In der Seestadt Aspern haben am Mittwoch die Bauarbeiten für das laut Angaben des Investors höchste Hochhaus der Welt aus Holz begonnen. Es soll 24 Stockwerke haben und 84 Meter hoch sein. Kosten soll es 65 Mio. Euro.

„Wir haben es geschafft, etwas zu machen, das außergewöhnlich ist und wirklich beispielhaft sein kann“, sagte Architekt Rüdiger Lainer bei einem Pressetermin auf dem Bauareal. Das „HoHo“ genannte Bauwerk, das direkt neben der U2-Station Seestadt entsteht, solle „das Tor zu diesem Stadtteil sein“.

Herausforderungen beim Bau des Holzhochhauses sind vor allem die Statik, der Brandschutz und die höheren Kosten als bei einem konventionellen Bau. Rund 65 Millionen Euro steckt der Investor, die Kerbler Gruppe, in das Holzhochhaus, ein konventioneller Bau wäre um zehn Prozent billiger, heißt es.

Pläne für Holzhochhäuser auch in anderen Städten

„Wir wollten zeigen, dass Österreich so weit ist, auf diese Art und Weise Holz zu verbauen und dass wir die ersten sind, die das können“, sagte „HoHo“-Projektleiterin Caroline Palfy. Im Gegensatz zu anderen derartigen Projekten wird das Hochhaus in der Seestadt nicht komplett in Holzbauweise, sondern aus überwiegend Fichtenholz und Beton sowie mit einem bewusst einfachen Konstruktionssystem errichtet. Aufgrund der Hybrid-Bauweise gebe es keine Unterschiede in der Lebensdauer zu herkömmlichen Bauten.

Auch Einrichtungen wie der Lift werden nicht aus Holz sein. Beim Brandschutz setzt man auf flächendeckende Feuermelde- und Löschanlagen, das Holz wurde zudem einem Vollbrandtest unterzogen. Wohnungen wird es in dem Haus nicht geben - dafür Büros, ein Hotel, ein Restaurant und einen Wellnessbereich. Fertig sein soll es im Herbst 2018, das höchste Holzhaus der Welt ist es dann allerdings wohl nicht lang: In mehreren Städten gibt es Pläne, in London ist zum Beispiel ein gleich 300 Meter hoher Holztower geplant.

Ressourcenschonende Bauweise

Ursprünglich hätte der Bau bereits im Frühjahr starten sollen. Nun beginnt man ein halbes Jahr später. Besonderes Augenmerk legten die Planer dabei auf eine ressourcenschonende Bauweise, hieß es damals von der Projektverantwortlichen: „Vergleicht man es mit einem Stahl-Beton-Hochhaus, sparen wir 2.800 Tonnen CO2-Äquivalente. Das bedeutet, man könnte 1.300 Jahre lang täglich 40 Kilometer Auto fahren“ - mehr dazu in Seestadt: Weltgrößtes Hochhaus aus Holz.