Habsburg: Enttäuschung über Husslein-Ablöse

„Ich bin sehr enttäuscht, wie man Agnes Husslein hier behandelt hat“, sagt Kunstsammlerin Francesca Habsburg. Ihre Zusammenarbeit mit dem Belvedere möchte Habsburg aber auch unter der neuen Direktion fortsetzen.

Kunstsammlerin Francesca Habsburg will neue Wege gehen, wie sie im Exklusiv-Interview mit „Wien heute“-Redakteurin Gabi Hassler erzählt. Mit Agnes Husslein ist ihr eine langjährige Kooperationspartnerin abhandengekommen: „Ich bin sehr enttäuscht, wie man Agnes Husslein hier behandelt hat. Sie hat sehr viel für das Belvedere geleistet, ein neues Image geschaffen und auch viele Sponsoren gewonnen“, sagt Habsburg. Agnes Hussleins Vertrag mit dem Belvedere ist ja aufgrund von Compliance-Vorwürfen nicht verlängert worden - mehr dazu in Stella Rollig übernimmt Belvedere.

Federica Habsburg

ORF

Francesca Habsburg im Gespräch mit „Wien heute“-Redakteurin Gabi Hassler

Positive Signale für Fortsetzung

Die Beziehung zur neuen Belvedere-Direktorin sieht sie jedoch positiv und hofft auf eine weitere Zusammenarbeit: „Ich schätze Stella Rollig sehr und hoffe auf Gespräche, sobald sie ihren Job antritt. Ich wünsche ihr, dass sie die große Lücke füllen kann, die Agnes hinterlässt - das wird nicht leicht.“ In Stellungnahmen gegenüber „Wien heute“ kommen von Stella Rollig und vom Kulturministerium positive Signale für eine weitere Zusammenarbeit mit Francesca Habsburg.

Gemeinsam mit der Vorgängerin von Rollig hat Habsburg eine Ausstellung im Winterpalais auf die Beine gestellt und die Anmietung der Belvedere-Außenstelle im Augarten organisiert, in der sie seit 4 Jahren Wechselausstellungen ihrer Sammlung „TBA21“ zeigt. Dieser Vertrag endet 2017, es gibt jedoch eine Option auf Verlängerung.

TBA21

APA/Roland Schlager

Das TBA21 ist renovierungsbedürftig

TBA21 renovierungsbedürftig

Eine Option, die Habsburg auch gerne ziehen würde: „Ich möchte meine Arbeit im Augarten sehr gerne fortsetzen. Es ist ein wundervoller Ort und ich glaube, wir haben auch wichtige Impulse gesetzt hier im 2. Bezirk, wo es nur wenige kulturelle Einrichtungen gibt“ Interesse an ihrer Sammlung ist ihr von politischer Seite bereits signalisiert worden: „Der neue Minister Drozda und auch der Kanzler Kern haben die Sammlung besucht, das war sehr wichtig für mich.“ Es sei für sie ein Signal, dass für weitere Diskussionen positiv stimmt.

In den Gesprächen wäre auch eine Renovierung des Areals Thema: „Wir haben jetzt ein Gespräch mit der Burghauptmannschaft über die Renovierung des Objekts gehabt, es fehlt die Heizung und wir haben Probleme und es ist sehr lange nicht modernisiert worden.“

Überlegungen, mit denen sie im Vorjahr für Aufsehen gesorgt hat, ihre Sammlung aus Wien abzuziehen und nach Zürich zu transferieren, sind derzeit nicht mehr aktuell: „Wien bleibt ein Zentrum für alles, was TBA21 ausmacht. Hier ist der Kern unserer Stiftung und der bleibt immer hier" - mehr dazu in TBA21: Francesca Habsburg will in Wien bleiben.

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